Eine Analyse der Politischen Philosophie der Neuzeit kann – soll sie nicht lediglich einzelne Autoren oder Werke reihen – zwei methodische Wege einschlagen. Sie kann zum einen mit einer detaillierten Werkinterpretation wichtiger Denker wie Hobbes, Locke oder Kant beginnen und quasiinduktiv den historischen Fortgang der Hauptdiskussionen zu rekonstruieren suchen. Sie kann aber auch wesentliche abstrakte Verlaufskategorien vorschlagen, mit deren Hilfe dann umgekehrt in einem quasideduktiven Konkretionsschritt die Beiträge eminenter Denker möglichst gut verstanden, eingeordnet und gewürdigt werden.Der vorliegende Text wird zum (...) Zweck der Beurteilung dieser beiden großen Alternativen zunächst einige Anforderungen vorschlagen, die derartige abstrakte begriffliche Kategorien erfüllen sollten, um zum Verständnis der Ideengeschichte der neuzeitlichen Politischen Philosophie beitragen zu können . In einem zweiten Schritt werden die beiden soeben genannten Gegensatzpaare an Hand dieser Anforderungen beurteilt . Diese Beurteilung wird zu dem Ergebnis führen, daß beide Gegensatzpaare zwar unabdingbar notwendig sind, um wesentliche Autoren der Politischen Philosophie der Neuzeit würdigen zu können. Für die Erfassung des Verlaufs der grundlegenden Auseinandersetzung in der neuzeitlichen Politischen Philosophie reichen sie aber nicht aus. Deshalb wird drittens das schon im Titel dieses Beitrags genannte Kategorienpaar „Normativer Individualismus versus normativer Kollektivismus" vorgeschlagen . Mit Hilfe dieses Gegensatzpaares und einiger Ergänzungen wird dann viertens die Grundlinie der Auseinandersetzung in der neuzeitlichen Politischen Philosophie skizziert werden . Diese Skizze soll schließlich zu einem besseren Verständnis der gegenwärtigen Diskussionslage führen. (shrink)

This essay takes issue with the way the highly fashionable concept of hybridity has been used to skew our understanding of cultural identity, and render conceptually and normatively indefensible the political claims of culture. It also challenges the current 'anti-essentialist' orthodoxy about what culture 'really is,'and shows that neither 'essentialism'nor 'anti-essentialism'helps us get right the place of culture in politics, because both fail to recognize the identity and nonidentity of culture with itself.

This essay takes issue with the way the highly fashionable concept of hybridity has been used to skew our understanding of cultural identity, and render conceptually and normatively indefensible the political claims of culture. It also challenges the current ‘anti-essentialist’ orthodoxy about what culture ‘really is,’ and shows that neither ‘essentialism’ nor ‘anti-essentialism’ helps us get right the place of culture in politics, because both fail to recognize the identity and non-identity of culture with itself.

Den här boken är en övningsbok i logik och en kort introduktion till normativ etik. Den innehåller nio kapitel. Det första kapitlet är en allmän inledning till normativ etik. Det innehåller information om vad normativ etik är och hur den normativa etiken förhåller sig till metaetik, praktisk (eller tillämpad) etik och deskriptiv moralfilosofi. Kapitel 2 handlar om dygdetik. Kapitel 3 handlar om naturlagsetik. Kapitel 4 handlar om kontraktualism (kontraktsetik) och rättighetsetik. Kapitel 5 handlar om kantianism, sinnelagsetik och (...) pliktetik. Kapitel 6 handlar om konsekvensetik. Kapitel 7 handlar om prima-facie-etik, omsorgsetik och situationsetik. Kapitel 8 handlar om fenomenologisk etik och existentialistisk etik. Kapitel 9 innehåller kort information om diverse andra normativa teorier och blandade övningar. Den här boken innehåller en stor mängd argument. Genom att studera dessa kan läsaren öva upp sin förmåga att analysera och värdera olika filosofiska härledningar, samt att tänka och resonera logiskt. Boken kan användas i undervisning i filosofi och logik på en grundläggande nivå eller för självstudier. Läsningen kompletteras lämpligen med en eller flera introduktionsböcker till logik, som behandlar olika fundamentala logiska fakta och metoder. OBS: De flesta argument i denna bok har tidigare publicerats i boken Logiska Övningar: En Introduktion till Praktisk Filosofi och många lösningar har tidigare publicerats i boken Facit till Några Argument i ”Logiska Övningar: En Introduktion till Praktisk Filosofi”, även om den också innehåller många argument som är nya. -/- Produkt information Publicerad: April 15, 2021 Språk: Svenska Format: Paperback Antal sidor: 418 sidor. (shrink)

The paper aims to further concretise our previously proposed normative-functional concept of the criminal offense. It is rooted in a liberal paradigm and guides not only the criminal offense doctrine, which provides for specific criteria to warrant a legitimate verdict and the determination of legal consequences (in the sense of an adequate additional hardship imposed in the context of the sentencing itself). Furthermore, it offers a much-needed refinement in cases where the same act violates more than one criminal statute (Konkurrenzen), (...) and for the concept of the criminal offense within the criminal proceedings. Our concept characterizes the offense by a sufficiently substantial breach of a legally required conduct norm (along with specific consequences thereof, in some cases). Such a legal rule of conduct – determined for the respective individual according to the specific circumstances they find themselves in – affects at the least their personal autonomy, and thus requires legitimisation. This legitimisation must heed the constitutional standard of proportionality – the benchmark of which establishes the individual opportunity for self-expression that is compatible with the legitimate interests of others. At its core lies a broad understanding of freedom that appropriately explains the trade-off between conflicting interests necessary for the justification of legally required standards of behaviour, at the same time. This offers a solution to the issue of trying to identify the minimum level of applicable criminal sanctions. Thus, this concept is preferable to competing concepts. (shrink)

Alle Entscheidungen sind in letzter Instanz durch den Bezug auf die betroffenen Individuen zu rechtfertigen – so lautet die zentrale Annahme des normativen Individualismus. Der Beitrag entfaltet, präzisiert und begründet diese These für den Bereich der politischen Ethik. Den Abschluß bildet eine Skizze von Realisationen des normativen Individualismus im deutschen Recht.

Wie kommt es, dass sich Menschen an normative Ordnungen halten, und aus welchen Normen bestehen diese? Die Frage nach deren bindender Kraft beleuchten die philosophischen Beiträge dieses Bandes. Ergänzend wird aus historischer Sicht untersucht, wie sich unterschiedliche Rechtfertigungsweisen von Ordnungen entwickelt haben. Der Konstruktion neuer internationaler Rechtsordnungen gehen die rechtswissenschaftlichen Beiträge nach. Aus politikwissenschaftlicher Perspektive wird schließlich gezeigt, auf welchen Prinzipien die institutionelle Gestaltung unserer politischen Welt beruht beziehungsweise beruhen sollte.

Probability theory developed in history from problems concerning the fairness of games. The historical development of the associated theory of stochastic fairness is described using concepts embodied in the structuralist meta‐theory. The justification of the theory is discussed using an approach derived from J. Rawls.

This article critically reflects upon the concept of “criminal offence” currently being discussed in Germany. One of the opinions that is critically reviewed argues that the criminalisation of behaviour (Verhalten) has to be legitimated independently of the criminal sanction (Sanktionsnorm). However, the author of this article argues that the concept of what a criminal offence is cannot be developed without taking into account what the reasons for punishment are.

ZusammenfassungKlinische Therapieentscheidungen werden zumeist auf dem Boden einer medizinischen (bzw. ärztlichen) Indikationsstellung und der entsprechenden informierten Zustimmung des Patienten zu der vorgeschlagenen Behandlungsmaßnahme gefällt. Das Recht des Patienten, eine Behandlungsmaßnahme abzulehnen, ist in der juristischen und ethischen Bewertung breit abgesichert. Hingegen ist unklar, welche Rolle ein (positiv geäußerter) Wunsch des Patienten oder gar seiner Angehörigen nach einer bestimmten Behandlung im normativen Entscheidungsprozess spielen sollte, wenn überhaupt. Dieser Beitrag erörtert den Stellenwert des eigenständigen Patientenwunsches aus studienbezogener, klinischer und normativer Sicht. Ein (...) authentisches Fallbeispiel verdeutlicht das Spektrum zugrunde liegender Autonomiekonzepte und das Dilemma divergierender Bewertungsmaßstäbe zwischen Arzt und Patient in der Tumortherapie und Palliativmedizin. Der Beitrag zeigt auf, wie bestehende Konzepte von Autonomie und Indikation genutzt werden können, um einerseits den Behandlungswunsch eines Patienten konkret in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, andererseits eine klare Abgrenzung zu einer unreflektierten „wunscherfüllenden Medizin“ aufrecht zu erhalten. (shrink)

ZusammenfassungKlinische Therapieentscheidungen werden zumeist auf dem Boden einer medizinischen (bzw. ärztlichen) Indikationsstellung und der entsprechenden informierten Zustimmung des Patienten zu der vorgeschlagenen Behandlungsmaßnahme gefällt. Das Recht des Patienten, eine Behandlungsmaßnahme abzulehnen, ist in der juristischen und ethischen Bewertung breit abgesichert. Hingegen ist unklar, welche Rolle ein (positiv geäußerter) Wunsch des Patienten oder gar seiner Angehörigen nach einer bestimmten Behandlung im normativen Entscheidungsprozess spielen sollte, wenn überhaupt. Dieser Beitrag erörtert den Stellenwert des eigenständigen Patientenwunsches aus studienbezogener, klinischer und normativer Sicht. Ein (...) authentisches Fallbeispiel verdeutlicht das Spektrum zugrunde liegender Autonomiekonzepte und das Dilemma divergierender Bewertungsmaßstäbe zwischen Arzt und Patient in der Tumortherapie und Palliativmedizin. Der Beitrag zeigt auf, wie bestehende Konzepte von Autonomie und Indikation genutzt werden können, um einerseits den Behandlungswunsch eines Patienten konkret in den Entscheidungsprozess einzubeziehen, andererseits eine klare Abgrenzung zu einer unreflektierten „wunscherfüllenden Medizin“ aufrecht zu erhalten. (shrink)

Der Beitrag entfaltet eine normative Ethik mit folgenden fünf Elementen: den normativen Individualismus als Ausgangspunkt, die Berücksichtigung der Ziele, Wünsche, Bedürfnisse und Strebungen aller betroffenen Individuen als rechtfertigende Eigenschaften, einen Pluralismus des Bezugs dieser Belange auf alle möglichen Elemente unseres Handelns, die Notwendigkeit eines Zusammenfassungsprinzips dieser Belange, schließlich als Zusammenfassungsprinzip das sog. Prinzip der relativen Individual- und Anderer- bzw. Gemeinschaftsbezogenheit.

Der Beitrag entfaltet eine normative Ethik mit folgenden fünf Elementen: den normativen Individualismus als Ausgangspunkt, die Berücksichtigung der Ziele, Wünsche, Bedürfnisse und Strebungen aller betroffenen Individuen als rechtfertigende Eigenschaften, einen Pluralismus des Bezugs dieser Belange auf alle möglichen Elemente unseres Handelns, die Notwendigkeit eines Zusammenfassungsprinzips dieser Belange, schließlich als Zusammenfassungsprinzip das sog. Prinzip der relativen Individual- und Anderer- bzw. Gemeinschaftsbezogenheit.

Migranter som fortsetter å oppholde seg i et land etter avslag på søknad om opphold, eller som unnlater å søke om oppholdstillatelse, utfordrer det juridiske rammeverket for nasjonalstater og statsborgerskap. I denne artikkelen diskuteres livssituasjonen til migranter uten lovlig opphold opp mot normativ kosmopolitisk teori om universelle rettigheter. Dette er belyst i internasjonal litteratur, men i mindre grad innenfor en norsk kontekst. Vi tar i denne artikkelen for oss tre empiriske eksempler: tilværelsen i såkalte ventemottak, tilværelsen utenfor ventemottakene og (...) tilværelsen for barn uten lovlig opphold. Gjennom eksemplene diskuterer vi rettighetsspørsmål i migrantenes liv. Vi viser hvordan menneskerettighetene ikke er tilstrekkelige for å ivareta migrantenes velvære, og hvordan rettigheter migrantene faktisk har, ikke fremstår som reelle fordi det oppleves som risikabelt å benytte seg av dem. Artikkelen setter normativ kosmopolitisk teori i perspektiv ved å diskutere den konkrete situasjonen til migrantene, og spør til slutt hva som kan være konsekvensene av at rettigheter blir ulikt fordelt?Nøkkelord: rettferdighet, rettigheter, migrasjon, ulovlig opphold, kosmopolitismeEnglish summary: Without legal residency = no rights? A discussion of the situation of migrants who have settled without official authorisation, in light of the normative theory of justiceMigrants who continue to reside in a country after having received a negative answer to their residence application, or who stay without registering themselves in the first place, challenge the legal framework of national states and citizenship. In this article, we illustrate the situation of migrants without legal residence in light of normative cosmopolitan theory focusing on the universality of rights. We discuss three empirical contexts: life in the so-called waiting reception centers, life outside the waiting reception centers, and the situation of children without legal residence. We illustrate how human rights are not sufficient to protect migrants' well-being and how actual rights do not appear to be so because it is perceived as risky to use them. The article puts normative cosmopolitan theory in perspective by discussing the specific situation of migrants without legal residence, and it closes with the question of what happens if rights are unevenly distributed. (shrink)

The following paper tries to bring Marx’s crisis theory up to date from a sociological and social-philosophy point of view. Crisis, in line with Marx and Kant, is interpreted as a negative sign of history. Marx’s crisis scenario, while founded in an ever pertinent critique of the destruction of egalitarian individualism by the capitalist system must be considered lacking in complexity for today’s world. Marx underestimated the historical role of the state. A revision of his crisis theory leads to a (...) re-evaluation of the latest two large-scale historical attempts to deal with the crises of modern capitalism; the mixed economy of the Keynesian welfare state, the crisis of which prepared the field for the succeeding crisis, the preventive counterrevolution of neoliberalism. This counterrevolution has plunged democracy into a crisis with slim prospects of escape. (shrink)

In an illuminating article A. Kamlah considers philosophy of science as an activity leading step by step from neutral descriptions to rational prescriptions. What his remarks do not offer us is a way of dealing with the troublesome ambiguities we find in the analyses provided by those philosophers of science who refuse to say whether they legislate how scientists should behave or describe how they do. In this context I want to draw attention to a helpful distinction H. A. Simon (...) has made. (shrink)