Dass deutsche Ärzte während des Nationalsozialismus hunderttausende Menschen zwangsweise sterilisieren halfen und viele zehntausend Psychiatriepatienten und Anstaltsbewohner töteten, bleibt bis heute verstörend. Solche Verbrechen waren nur möglich, weil, neben politischen und gesellschaftlichen Bedingungen, Komplexität vereinfachende Ideologien auf einer Massenebene an individuelle regressive Abwehrstrukturen der Täter anknüpften. In der Psychiatrie des NS entfaltete sich das destruktive Potential der kollektiv geteilten Phantasmen von Reinheit und Nation. Anhand von historischen Kreuzungspunkten lässt sich zeigen, dass sozialpsychologische Dynamiken und gesellschaftliche Prozesse sich wechselseitig radikalisierten. Diese (...) Radikalisierungsprozesse werden an drei Wegmarken aufgezeigt: 1933, als das Zwangssterilisationsgesetz verabschiedet wurde, 1942, als die zentrale Vernichtungsaktion gegen psychisch kranke Menschen in dezentraler Weise fortgesetzt wurde, und 1947, als die zaghaften Versuche der Aufklärung in bleiernes Schweigen übergingen. Dabei wird u.a. auf die Schriften von Annemarie Wettley zurückgegriffen, die sich als eine der wenigen mit ihren Taten auseinanderzusetzen versuchte. (shrink)

Hans-Ludwig Schreiber hat über 300 Schriften zur Rechtstheorie und Rechtsphilosophie, zum Straf- und Strafprozessrecht sowie zum Medizin- und Biorecht verfasst. Da viele der grundlegenden Arbeiten an heute schwer zugänglichen Orten veröffentlicht wurden, bleiben seine Schriften in einer Auswahl mit diesem Band der Fachwelt dauerhaft zugänglich.

Anhand der Erinnerungskultur der NS-Psychiatrieverbrechen in den ersten Nachkriegsjahrzehnten wird der Frage nachgegangen, wie sich Erinnern und Gedenken gestalten lassen. Erinnern, Gedenken und Bewusstsein stehen in dynamischer Beziehung zueinander: Je nach Perspektive, ob der des Opfers oder des Täters, war das, was erinnert, wessen gedacht und was bewusst wurde bzw. unbewusst bleiben musste, sehr unterschiedlich. Durchgesetzt hat sich das Täter-Opfer-Narrativ der deutschen Nachkriegs-Psychiater, das die verstörende Realität, als Wissenschaft, als Institution und als Individuen so willfährig für ein verbrecherisches Regime gewesen (...) zu sein, verleugnen wollte. An dieser spezifischen »Erinnerungskultur« wird gezeigt, dass Erinnern und Gedenken Konstruktionen aus der Jetztzeit über die Vergangenheit sind und von der jeweiligen Gegenwart des Erzählenden geformt werden. Eine Aufführung der »Antigone« in der Erlanger psychiatrischen Anstalt 1946 wird als Rahmen gewählt, um die sich aus der Erinnerungskultur der NS-Psychiatrieverbrechen ergebenden ethischen Fragestellungen auf einer anderen Ebene zu betrachten. (shrink)

Die Verantwortung fur das Leben und die Hochachtung vor dem Mitmenschen lebt Prof. Dr. Bernhard Schleissheimer in seinem Philosophieren. Aus der Begegnung mit ihm versuchen Freunde, Kollegen und Schuler diesen Anspruch fur ihr Fachgebiet aufzugreifen.".

Das Philosophieren folgt dem Bedürfnis von Menschen, sich die Welt erschließen und erklären zu wollen. Dabei geht es oft um Dinge, auf die es keine eindeutigen Antworten gibt. Das Philosophieren mit Kindern - als Unterrichtsprinzip - greift Fragen von Kindern auf und eröffnet (methodische) Möglichkeiten für das Betrachten, Staunen und Nachdenken als Welterschließung. Gerade die Bereiche Kunst und Sprache, auf die in diesem Band fokussiert wird, bieten vielfältige Anknüpfungspunkte für das Philosophieren mit Kindern. (Verlagstext).

Die Frage, ob «systematische» Philosophie heute noch möglich ist, wird in der Gegenwartsphilosophie kontrovers diskutiert. Sie ist eng verknüpft mit dem Thema «Vernunft und Wirklichkeit». Der Sammelband System der Philosophie? dokumentiert Aspekte dieser Debatte durch Beiträge einer internationalen Autorenschaft.

Edited by Hans-Christoph Schmidt am Busch & Christopher Zurn. This volume collects original, cutting-edge essays on the philosophy of recognition by international scholars eminent in the field. By considering the topic of recognition as addressed by both classical and contemporary authors, the volume explores the connections between historical and contemporary recognition research and makes substantive contributions to the further development of contemporary theories of recognition.

ÖZ “Tanzanya’da Leibzig Misyoner Cemiyeti Misyonerliği, Karşılaşılan Zorluklar ve Kullanılan Yöntemler” isimli makale “Tanzanya’da Misyonerlik Faaliyetler Lutheran Kilise Örneği” isimli yüksek lisans tezine dayanmaktadır. Makale, Lutheran misyonerliğinin Tanzanya’da faaliyetlerine nasıl başladıkları, ilerleme yöntemleri ve karşılaşılan güçlükleri anlama noktasında önem arz etmektedir. Makalede ana konuya odaklanmadan önce, Tanzanya hakkında genel bir bilgilendirme yapılmış, ardından Leibzig Misyon Cemiyeti’nin (LMS) faaliyetlerine nasıl başladığı, kronolojik bir şekilde açmış olduğu istasyonlar, bu istasyonlarda karşılaşmış olduğu zorluklar ve kullanılan yöntemler hakkında bilgi verilmiştir. Ayrıca, Tanzanya’da Lutheran misyoner (...) cemiyetlerinin, Tanzanya Evanjelik Lutheran Kilisesi (Tanzania Evangelical Lutheran Church in Tanzania) ELCT ile tek bir kilise çatı altında toplanması ele alınmıştır. Son olarak, ELCT’nin kabul etmiş olduğu ilkeler ve Martin Luther’in öğretilerinin Afrika’daki yansımaları üzerinde durulmuştur. Makale, sadece misyonerleri ve misyonerlik faaliyetlerini değil, ayrıca muhatap olunan ve yüzyıllardır sömürgeleştirilen Afrika halkını anlamamıza da yardımcı olmaktadır. Araştırma, Lutheran misyonerliğinin Tanzanya’da başlamış olduğu 19. yüzyıl sonu ve yoğunlaştığı 20. yüzyıl ile sınırlandırılmıştır. Otto von Bismarck’ın (1815-1898) katkılarıyla gerçekleşen Berlin Konferansı sayesinde, batılı ülkelerin bayrakları ile haçları da sömürge topraklarına girmiştir. Tanzanya'da Lutheran Misyon, Johann Ludwig Krapf (1810-1881) ve Johannes Rebmann'ın (1820-1876) CMS tarafından görevlendirilmeleri sonucu başlamıştır. LMS, CMS'den 1892 tarihinde görevi devralmıştır ve Machame, Mamba, Old Moshi, Pare, Meru'da faaliyet göstermiştir. Misyon faaliyetleri süresince, savaşlar, kıtlık ve salgın, çok eşlilik, sünnet uygulaması, tanrı anlayışı gibi birçok zorlukla karşılaşılmıştır. Zorluklar, onları ortadan kaldırmaya yardımcı olacak; eğitim, sağlık, bütüncül hizmet, ortak dil (lingua franca), Kutsal Kitap çevirileri, ev ziyaretleri, yerli yardımcılar ve yerlileştirme gibi yöntemleri de beraberinde getirmiştir. Tanzanya’da LMS dışında; Katolik Kutsal Ruh Babaları (Holy Ghost Father/ Spiritanlar), Katolik Beyaz Babalar (Peres Blancs), Katolik Benediktinler, Anglikan Kilise Misyon Topluluğu (Chuch Missionary Society) CMS, Anglikan Üniversitelerin Orta Afrika Misyonu (The Universities’ Mission to Central Africa) UMCA gibi misyon grupları mevcuttur. Tanzanya'da bulunan Lutheran Misyon toplulukları, Evanjelik Lüteriyen Kilisesi (ELCT) adı altında 1963 yılında tek bir çatı altında toplanmıştır. ELCT bugün 5,2 milyon üyesi ile Tanzanya nüfusu içinde hatırı sayılır bir yere sahiptir. Bu çalışmada, deskriptif yöntem kullanılmıştır. Ulaşılabilen tüm ilk kaynaklara inilerek Lutheran misyonerler ve Tanzanya hakkında bilgi verilmiştir. Çalışmada Türkçe kaynaklara yer verilmekle birlikte yabancı kaynak kullanımına ve misyon topluluklarının bilinen kısaltmalarının kullanılmasına önem gösterilmiştir. Anahtar Kelimeler; Tanzanya, Hıristiyanlık, Misyonerlik, Lutheranizm, Leipzig Misyon Cemiyeti. (shrink)

ZusammenfassungDie rechtliche Regelung der Fortpflanzungsmedizin ist dringend reformbedürftig. Das Embryonenschutzgesetz von 1990 erfasst die neuesten technischen Entwicklungen nicht, ist in manchen Bereichen unstimmig und lückenhaft, setzt die betroffenen Frauen, Paare und Kinder unnötigen gesundheitlichen Risiken aus, erschwert paradoxerweise die Durchsetzung von Kinderrechten und erzeugt Gerechtigkeitsprobleme und Rechtsunsicherheit für die betroffenen Paare und die behandelnden Ärztinnen und Ärzte.Das Embryonenschutzgesetz enthält zudem nur strafrechtliche Verbote. Diese erlauben keine angemessene Reaktion auf die medizinische Entwicklung und den gesellschaftlichen Wandel und werden der Komplexität der (...) Materie nicht gerecht.Diese Probleme müssen gelöst werden. Der Bundesgesetzgeber verfügt seit mehr als 20 Jahren über die Kompetenz zur Regelung der Fortpflanzungsmedizin. Er sollte in der kommenden Legislaturperiode ein umfassendes Fortpflanzungsmedizingesetz schaffen. (shrink)

Justice, equality, and righteousness—these are some of our greatest moral convictions. Yet in times of social conflict, morals can become rigid, making religious war, ethnic cleansing, and political purges possible. Morality, therefore, can be viewed as pathology-a rhetorical, psychological, and social tool that is used and abused as a weapon. An expert on Eastern philosophies and social systems theory, Hans-Georg Moeller questions the perceived goodness of morality and those who claim morality is inherently positive. Critiquing the ethical "fanaticism" of (...) Western moralists, such as Immanuel Kant, Lawrence Kohlberg, John Rawls, and the utilitarians, Moeller points to the absurd fundamentalisms and impracticable prescriptions arising from definitions of good. Instead he advances a theory of "moral foolishness," or moral asceticism, extracted from the "amoral" philosophers of East Asia and such thinkers as Ludwig Wittgenstein and Niklas Luhmann. The moral fool doesn't understand why ethics are necessarily good, and he isn't convinced that the moral perspective is always positive. In this way he is like most people, and Moeller defends this foolishness against ethical pathologies that support the death penalty, just wars, and even Jerry Springer's crude moral theater. Comparing and contrasting the religious philosophies of Christianity, Daoism, and Zen Buddhism, Moeller presents a persuasive argument in favor of amorality. (shrink)

Bd. 1. Mit Beiträgen von Ernst Bloch, Joseph M. Bochenski, Alois Dempf, Hermann Glockner, Hans-Eduard Hengstenberg, Pascual Jordan, Werner Marx, Josef Pieper, Helmut Plessner.

A partial ordering in the class of observables (∼ positive operator-valued measures, introduced by Davies and by Ludwig) is explored. The ordering is interpreted as a form of nonideality, and it allows one to compare ideal and nonideal versions of the same observable. Optimality is defined as maximality in the sense of the ordering. The framework gives a generalization of the usual (implicit) definition of self-adjoint operators as optimal observables (von Neumann), but it can, in contrast to this latter (...) definition, be justified operationally. The nonideality notion is compared to other quantum estimation theoretic methods. Measures for the amount of nonideality are derived from information theory. (shrink)

This lucid and accessible dictionary presents technical terms that Wittgenstein introduced into philosophical debate or transformed substantially, and also topics to which he made a substantial contribution. Hans-Johann Glock places Wittgenstein's ideas in their relevance to current debates. The entries delineate Wittgenstein's lines of argument on particular issues, assessing their strengths and weaknesses, and shed light on fundamental exegetical controversies. The dictionary entries are prefaced by a 'Sketch of a Intellectual Biography', which links the basic themes of the early (...) and later philosophy and describes the general development of Wittgenstein's thinking. Extensive textual references, a detailed index and an annotated bibliography will facilitate further study. Authoritative, comprehensive and clear, the volume will be welcomed by anyone with an interest in Wittgenstein - his life, work or influence. Each Blackwell Philosopher Dictionary presents the life and work of an individual philosopher in a scholarly but accessible manner. Entries cover key ideas and thoughts, as well as the main themes of the philosopher's works. A comprehensive biographical sketch is also included. (shrink)

Ludwig Wittgenstein is one of the most important, influential, and often-cited philosophers of the twentieth century, yet he remains one of its most elusive and least accessible. The essays in this volume address central themes in Wittgenstein's writings on the philosophy of mind, language, logic, and mathematics. They chart the development of his work and clarify the connections between its different stages. The contributors illuminate the character of the whole body of work by keeping a tight focus on some (...) key topics: the style of the philosophy, the conception of grammar contained in it, rule-following, convention, logical necessity, the self, and what Wittgenstein called, in a famous phrase, 'forms of life'. (shrink)