Die Autoren berichten über die erste kontrollierte Psychotherapiestudie, die psychoanalytische und kognitiv-verhaltenstherapeutische Langzeitpsychotherapien mit randomisierter und präferierter Zuweisung mit­einander vergleicht. In vier Behandlungszentren wurden 554 chronisch depressive Patienten interviewt, von denen 252 in die Studie aufgenommen werden konnten. In den Selbsteinschätzungen der Patienten zeigten sich große und stabile Veränderungen. Die vollständige Remissionsrate (für BDI) lag nach einem Jahr bei 34 % und stieg auf 45 % nach drei Jahren. Analoge Ergebnisse zeigten sich in den Einschätzungen der unabhängigen, bezogen auf die (...) Therapieverfahren verblindeten Rater (QIDS). Entgegen ihrer Hypothesen fanden die Autoren aber keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen den Verfahren und auch keine Effektunterschiede zwischen randomisierter Therapiezuweisung und Behandlung mit der präferierten Psychotherapie. Besser als in anderen Studien sind die erzielten Remissionsraten, die zeigten, dass chronisch depressive Patienten von Langzeitpsychotherapien profitieren. (shrink)

Dass "Wahrnehmung" sich historisch verändert, ist in den gegenwärtigen Debatten ebenso präsent wie die Einsicht, dass "Geschichte" selbst hochgradig wahrnehmungsabhängig ist. Die Autoren dieses Bandes erörtern die wechselseitigen Beziehungen von Wahrnehmung und Geschichte nicht allein theoretisch, sondern vorrangig materialbezogen - mit Blick auf konkrete Fallbeispiele. Das Spektrum der Beiträge reicht von der Erörterung der historischen Vermittlungsfunktion technischer Medien und verschiedener Künste bis zur Frage, welcher Logik Wahrnehmung und Vergessen der jüngsten und eigenen Geschichte unterliegen. Michel Foucault und Marshall McLuhan werden (...) als Vordenker einer solchen Aisthesis materialis, zu der hier "Markierungen" geliefert werden, begriffen. Beide kommen mit einem programmatischen Text auch selbst zu Wort. (shrink)

In den 1860er Jahren entwarf der Zoologe Ernst Haeckel die wissenschaftliche Weltanschauung des Monismus, die er in einer Vielzahl popularwissenschaftlicher Schriften mit grossem Erfolg verbreitete. Auf der Grundlage der Darwinschen Theorie rief er die Biologie zur neuen Leitwissenschaft aus und postulierte die Einheit von Natur und Kultur. Seither galt Haeckel vielen als der deutsche Darwin, der die Gottesebenbildlichkeit des Menschen sowie die Schopfungstheologie zu Grabe getragen und so dem modernen Weltbild zum Durchbruch verholfen habe. Infolgedessen wurden die naturtheologischen und (...) pantheistischen Zuge des Monismus lange Zeit vernachlassigt. Demgegenuber formuliert Bernhard Kleeberg die These, dass gerade diese nicht-darwinistischen Elemente das monistische Denken nachdrucklich bestimmt haben. Anhand der wesentlichen Schriften Haeckels sowie an Auszugen aus seiner Korrespondenz rekonstruiert der Autor Genese und Kernaussagen des Monismus. Es wird deutlich, dass auch Haeckels Naturphilosophie letztlich im Banne romantischer und naturtheologischer Deutungsmuster steht. (shrink)

Johann Georg Hamann, filozof z Królewca, filolog oraz teolog był nazywany przez Goethego „najuczeńszą głową swojego czasu”. Twierdził, że właśnie od niego „najwięcej się nauczył”. Dlatego też zbierał i czytał jego pisma. To samo można powiedzieć o stosunku Ernsta Jüngera do „maga Północy”. Usłyszał o nim przypadkowo w roku 1924 od lipskiego docenta filozofii Hugo Fischera i odtąd był Hamannem zafascynowany. Często powoływał się na niego w węzłowych miejscach twórczości, jak np. w postaci motta z Hamanna w obu wersjach swojej (...) pierwszej pracy Das abenteuerliche Herz. Także dzięki Hamannowi powziął przekonanie, że „wyrazistość jest słusznym podziałem między światłem i cieniem”, jak i to, że najważniejsze fenomeny nie są zjawiskami przyczynowo uszeregowanymi, możliwymi do opanowania przez człowieka, lecz zjawiskami podpowierzchniowo powiązanymi ze sobą. Można je poprzez analogię opisać w zbliżony sposób. Jünger stanął tutaj w jednym szeregu z Hamannem i Goethem. Pod koniec swoich opublikowanych dzienników nazwał swoją znajomość z magiem Północy „nieuniknionym” i zaliczył go do „budzicieli”, którzy uformowali jego charakter. (shrink)

ArgumentDuring the 1860s Ernst Haeckel, German zoologist and one of the foremost popularizers of Darwinism, proposed a natural philosophy called “Monism.” Based on developmental thinking, natural selection, and sound natural laws, the scientific Weltanschauung of Monism was to supersede Christian religion in all its accounts of nature. Haeckel's new scientific religion, this essay argues, fused the religious joys of reveling in the beauty of “mother nature” with the assurance of progress based on scientific certainty. Even though Haeckel and his (...) followers polemicized against dualistic and teleological interpretations of nature, and despite their fierce struggle against the Christian churches, Monism cannot conceal its roots. All central arguments of natural theology reappear – albeit sometimes in causal or reductionist phrasing. Haeckel's aesthetics of nature in particular shows his indebtedness to the concept of a divine economy of nature. His Monism is an evolutionary and pantheistic natural theology. (shrink)

RESUMENEl artículo analiza la concepción de la esperanza de Welte y la contrapone al "principio esperanza" de Bloch. Primeramente el análisis distingue la esperanza ontológica de la religiosa y determina ambos conceptos. Luego expone la relación dinámica entre las dos formas de esperanza. Finalmente muestra cómo el paso de la esperanza ontológica a la religiosa supone una reversión temporal. La contraposición explicita, por un lado, el carácter parcial del análisis de Bloch frente al de Welte, pero, por otro lado, muestra (...) que ambos análisis no son contradictorios, sino complementarios.PALABRAS CLAVEESPERANZA-SENTIDO-RELIGIÓN-TEMPORALIDADABSTRACTThe article examines Welte´s notion of hope and sets it off against Bloch´s "hope principle". First, the difference between ontological hope and relgious hope is outlined, and the distinctive characters of both notions are described. Secondly, the dynamic relationship holding between both types of hope is developed. Finally, it is shown how the passage from ontological hope to religious hope entails a temporal reversion. The comparison attempts to show, on the one had, the one-sidedness of Bloch´s analysis, and, on the other, that both standpoints are not contradictory but rather complementary.KEYWORDSHOPE-MEANING-RELIGION-TEMPORALITY. (shrink)

Wiederkehr des Raumes?. Topologisches Paradigmen ; Rückkehr zum gelebten Raum ; Raumkonzepte und Raumpraktiken ; Regionale oder fundamentale Räumlichkeit ; Zweideutigkeiten und Paradoxien der Lebenswelt -- Polarität von Ort und Raum. Phänomenologische Topik ; Wo-Frage im Schatten der Was-Frage ; Ortsbestimmung als Antwort auf eine Wo-Frage ; Fremde und eigene Wo-Frage ; Hier als Standort : Grund und Boden ; Woher und Wohin : Wegstrecken ; Worin : offene und geschlossene Räume ; Ringsum : Umgebung, Umwelt und Welt ; Wie (...) weit : Vermessene Räume -- Leibliches Wohnen im Raum. Vielfalt des Raumes ; Verankerung im Hier ; Raumachsen ; Durchmessung, Dehnung und Schrumpfung des Raumes ; Nähe und Ferne ; Drinnen und Draußen ; Interieur und Exterieur im Blickfield der Malerei ; Raumanlage und Raumbühne ; Raumtechniken und Ortskarten ; Lokale Räume und globaler Raum -- Ortsverschiebungen. Hier und Anderswo ; Aktualität, Habitualität und Virtualität der räumlichen Bewegung ; Spuren der Zeit im Raum ; Zersprengter Raum ; Telepräsenz ; Fremdorte und andere Räume ; Gemeinorte und globaler Raum ; Gastlichkeit ; Coda : Topos : Atopie : Heterotopien -- Zeitverdoppelung und Zeitverschiebung. Zwischen Mythos und Logos ; Frage nach der Zeit ; Zeitverdoppelung in der Rede und Zeitverkörperung ; Zeitverschiebung zwischen Pathos und Respons ; Zeitverschiebung und Reaktionszeit ; Der entrückte Anfang im Roman und auf der Bühne ; Zeit der Sinne ; Jenseits von Erinnerung und Erwartung ; Rhythmen und Tempi ; Zwischen Leere und Erfüllung ; Coda : Anderswo enden -- Die verändernde Kraft der Wiederholung. Wiederholungsexperiment ; Sich wiederholdende Erfahrung ; Widerholung als Rettung aus der Zeit ; Altes und Neues im Widerstreit ; Unwiederholbares in der Zeit -- Die Wahrscheinlichkeit von Zukünftigem im Anschluß an Aristoteles. Handlungsperspektive ; Die drohende Seeschlacht ; Wahrscheinlichkeit und Häufigkeit ; Zwischen Gewißheit und Ungewißheit ; Rückzug auf pratische Gewißheit ; Zwischen Entwurf und Erwartung ; Unwahrscheinliche Zukunft -- Kommen und Gehen in der Zeit im Anschluß an Merleau-Ponty. Frühe dialektik der Zeit ; Zeit als bloßes Nacheinander ; Totalität der Zeit : Präsenzfeld ; Riß der Zeit : Selbstaffektion ; Bewegung der Zeit : Vor- und Rückläufigkeit ; Wahrnehmung zwischen Vor- und Rückblick ; Handeln zwischen Vorsatz und Vorschlag ; Kommen und Gehen ; Chiasmus der Zeit -- Epilog : Verquickung von Ort, Raum und Zeit. (shrink)

Few would contest the fact that analytical philosophy has dominated philosophical practice in the English speaking world for about the last century. But dispute continues about both its origins and nature; whilst others question its value. Michael Dummett wholly embraced the analytical approach to philosophy, as he conceived of it. For him analytical philosophy marked itself off from its precursors and its alternatives, embodied in the Continental tradition, by taking the linguistic turn. And Frege was unequivocally the first philosopher to (...) take that auspicious turn, which ushered in a new method in philosophy. Henceforth philosophers were to approach the business of analyzing thought via the enterprise of analyzing language. So Dummett is presenting us with both a history lesson and a recommendation about how we ought to do philosophy. But is his reading of the history accurate? And is his conception of the nature of analytical philosophy viable? In order to reflect on these questions this collection brings together eight scholars who have made a serious business of reading Dummett. (shrink)

Living corporeity is the intermediate element between nature and culture, which must be thought of as a reciprocal interconnection, since as corporeal beings we always move on a threshold. In the reflection of the bodily self, a doubling between the living body as a functioning subject and as a material object is revealed; after all, even one's own body sometimes takes on the features of a foreign body, as is the case in the experience of illness. In the technical instrument, (...) the body is prolonged and this highlights the connection between the technique of the thing and the technique of the self; however, despite the gradual autonomisation of the technical element from the living corporeity, there remains what escapes calculation and looms large in the subtraction of the alien. (shrink)

An ethical epoché is required to leave the terrain of a self-evident morality and question its origin. In particular, four fundamental motifs of the ethical dimension are identified: pathos, to be thematised as an alternative to the persistent activist unilateralism; response, which always involves body and soul; diastasis with its stumbles and subtractions; and finally coaffection, in which the social dimension of experience is announced. Ethical behaviour feeds on the magma of pathos, which in turn would be blind and directionless (...) without any ethos. (shrink)

Bernhard Nickel presents a theory of generic sentences and the kind-directed modes of thought they express. The theory closely integrates compositional semantics with metaphysics to solve the problem that generics pose: what do generics mean? Generic sentences are extremely simple, yet if there are patterns to be discerned in terms of which are true and which are false, these patterns are subtle and complex. Ravens are black, and lions have manes: statistical measures cannot do justice to the facts, but (...) what else is there that has a hope of giving us insight into what we are capturing across so many domains? Nickel argues that generics are the top of a fundamentally explanatory iceberg, and that this explanatory framework is deeply intertwined with the semantics of the language we use to express them. In providing an integrated semantic and metaphysical theory of generics, he aims to solve old puzzles and draw attention to new phenomena. (shrink)

This volume documents for the first time the enormous variety of diverging interpretations and presents a text-oriented analysis of antinomy and its resolution ...

I contrast two approaches to the interpretation of generics such as ‘ravens are black:’ majority-based views, on which they are about what is the case most of the time, and inquiry-based views, on which they are about a feature we focus on in inquiry. I argue that majority-based views face far more systematic counterexamples than has previously been supposed. They cannot account for generics about kinds with multiple characteristic properties, such as ‘elephants live in Africa and Asia.’ I then go (...) on to sketch an inquiry-based view. (shrink)

Die Rede von einem Zwischenreich des Dialogs deutet hin auf den intermedHi. ren Charakter des Dialogs, in dem zwischen uns zustande kommt, was keiner fur sich zustande brachte. Stehen wir immer schon im Dialog, so ist fur jeden der Weg zu sich selbst nicht der kurzeste, sondern der langste, er ginge durch die Welt sowohl wie durch die Andern. Dieser Gesichtspunkt ist keines wegs selbstverstandlich, doch selbst dort, wo er sich Geltung ver schafft, wird er vielfach verdunkelt durch die Verwandlung (...) von Verschiedenem in Gegensatzliches, wenn etwa interpersonale Be ziehung und soziale Verhaltnisse, interpersonales Ereignis und anonyme Prozesse und Strukturen, personliche Umkehr und so ziale Veranderungen gegeneinander ausgespielt werden. N eigt die sogenannte Philosophie des Dialogs dazu, reine zwischenmensch liche Beziehungen abzulosen von der mundanen und sozialen Wirklichkeit, so tendiert ein Denken, das von Geschichte und Gesellschaft ausgeht, dahin, einzig den konkreten Entwicklungs gang einer Menschheit in Rechnung zu stellen. Der wechselseitig erhobene Vorwurf, man verliere sich hierin der AuBerlichkeit des Offentlichen und der bloBen Geschichte, man fluchte sich dort in die Innerlichkeit des Privaten und des bloBen Augenblicks, ware dann nur der Ausdruck dafur, daB entweder das Ganze ohne das Urspriingliche oder das Ursprungliche ohne das Ganze gesucht wird. Was hier auseinanderstrebt, nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Lebenspraxis, sind zwei Weisen des mitmenschlichen Umgangs. (shrink)

Traditional approaches to human information processing tend to deal with perception and action planning in isolation, so that an adequate account of the perception-action interface is still missing. On the perceptual side, the dominant cognitive view largely underestimates, and thus fails to account for, the impact of action-related processes on both the processing of perceptual information and on perceptual learning. On the action side, most approaches conceive of action planning as a mere continuation of stimulus processing, thus failing to account (...) for the goal-directedness of even the simplest reaction in an experimental task. We propose a new framework for a more adequate theoretical treatment of perception and action planning, in which perceptual contents and action plans are coded in a common representational medium by feature codes with distal reference. Perceived events (perceptions) and to-be-produced events (actions) are equally represented by integrated, task-tuned networks of feature codes – cognitive structures we call event codes. We give an overview of evidence from a wide variety of empirical domains, such as spatial stimulus-response compatibility, sensorimotor synchronization, and ideomotor action, showing that our main assumptions are well supported by the data. Key Words: action planning; binding; common coding; event coding; feature integration; perception; perception-action interface. (shrink)

Ceteris Paribus (cp-)laws may be said to hold only “other things equal,” signaling that their truth is compatible with a range of exceptions. This paper provides a new semantic account for some of the sentences used to state cp-laws. Its core approach is to relate these laws to natural language on the one hand — by arguing that cp-laws are most naturally expressed with generics — and to natural kinds on the other — by arguing that the semantics of generics (...) in the context of the special sciences are best spelled out by appeal to natural kinds. The paper then goes on to draw on these semantics in order to illuminate several problems raised by cp-laws, some familiar, some new. (shrink)

Good’s theorem is the apparent platitude that it is always rational to ‘look before you leap’: to gather information before making a decision when doing so is free. We argue that Good’s theorem is not platitudinous and may be false. And we argue that the correct advice is rather to ‘make your act depend on the answer to a question’. Looking before you leap is rational when, but only when, it is a way to do this.

This article explores the implications of Bernhard Waldenfels’s responsive phenomenology for the discipline of cultural anthropology or ethnology, insofar as it understands itself as the “science of the culturally Other”. It discusses Waldenfels’s own engagement with ethnology and shows the compatibility of his approach with discussions within the discipline. The intertwining of ownness and alienness that is central to Waldenfels’s account of experience is applied to the problem of culture in ethnology. This leads to an acknowledgement of a domain (...) between cultures, a genuine interculturality, as the fundamental field of ethnological research, which, however, can only be addressed through indirect forms of representation. Such forms are identified in the practice of ethnographic citation, and through a reinterpretation of Horace Miner’s classical satire “Body Ritual among the Nacirema”, thus demonstrating the possibility of a prospective “responsive ethnology”. (shrink)

Die in diesem Band enthaltenen Beiträge gehören in den Umkreis von Waldenfels' 1987 erschienenem Buch Ordnung im Zwielicht. Der dort vorgelegte Grundriß wird hier auf mannigfache Weise ausgeführt und fortgeführt - ein Materialienband also zu Ordnung im Zwielicht, doch gleichzeitig ein Vorbereitungsband zur Behandlung dessen, was Waldenfels dort responsive Rationalität genannt hat.

Many approaches to the semantics of generic sentences posit an unpronounced quantifier gen. However, while overt quantifiers are conservative, gen does not seem to be. A quantifier Q is conservative iff instances of the following schemas are equivalent: Q As are F and Q As are As that are F. All ravens are black is obviously equivalent to All ravens are ravens that are black, yet ravens are black is not equivalent to ravens are ravens that are black. This may (...) cast doubt on theviability of quantificational analyses of generics. This paper proposes a theory of why such “conservativity” generics are problematic that is compatible with the conservativity of gen and also accounts for perennially troublesome examples such as books are paperbacks and bees are workers. (shrink)