Abstract
Der Aufsatz beschäftigt sich mit der Frage, wie politisch Lehrkräfte und politische Bildner*innen sein dürfen und sollten. Es wird zunächst der gegenwärtige Diskurs um ‚politische Neutralität‘ in den Blick genommen, der sich einerseits um die Meldeportale „Neutrale Schule“ der Partei Alternative für Deutschland, andererseits um die Kriterien für die staatliche Förderung von Demokratiebildungsprojekten dreht. In beiden Fällen spielt der „Beutelsbacher Konsens“ eine tragende Rolle, weshalb nach seiner historischen Entstehung und seiner Instrumentalisierbarkeit gefragt wird. Anschließend werden Prinzipien einer kritisch-emanzipatorischen politischen Bildung dargelegt, die über den Beutelsbacher Konsens hinausgehend formuliert wurden, um neue Diskussionen in der Bildungspraxis anzuregen und aufzuzeigen, warum politische Bildung nicht neutral sein kann.