Abstract
Der erste Teil des Aufsatzes untersucht den Inhalt der These. Im Zentrum steht dabei die Frage, was Frege unter,,Wahrheit" versteht. Das Ergebnis der Untersuchung ist, daß Freges Undefinierbarkeitsthese (entgegen der üblichen Auffassung) sich nicht auf den „Inhalt des Wortes,wahr'" (bzw. auf das Wahrheitsprädikat) bezieht, sondern auf „die Wahrheit, deren Anerkennung in der Form des Behauptungssatzes liegt" (bzw. auf den Urteilsstrich. Das Kernstück des zweiten Teils der Arbeit ist eine Rekonstruktion der Argumente Freges für die These in drei Versionen. Für die Rekonstruktion wird nicht (wie sonst üblich) Freges Redundanztheorie der Wahrheit herangezogen, sondern seine Urteilstheorie. Im dritten Teil schließlich wird die Frage behandelt, ob Freges These durch Tarskis Wahrheitsdefinitionen widerlegt ist.