Hermes und Dike. Verständnis und Ziel des platonischen Denkens

Synthesis Philosophica 23 (2):381-399 (2008)
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Abstract

Die Fragen des philosophischen Verstehens und der Gerechtigkeit stehen seit den Anfängen der griechischen Philosophie in einem wesentlichen Zusammenhang. Die philosophische Hermeneutik oder hJrmeneiva hat ihren präphilosophischen Ursprung im griechischen Gott Hermes; das platonische Verständnis der Gerechtigkeit wiederum geht auf die Göttin Dike zurück. Das ambivalente Wesen des Hermes verweist auf die Möglichkeit des Verstehens, aber auch der Verführung im Sinne eines missbrauchten Verstehens, womit im Horizont der sokratischen und platonischen Philosophie eigentlich ein Nichtexistieren von Verstehen gemeint ist. In der platonischen Philosophie liegen nämlich die Erkenntnis und die ethische Position eng beieinander. Fasst man diese ethische Position aber hauptsächlich als Gerechtigkeit auf, so darf man diese nicht in etwas reduzierterem Sinn als die Übereinstimmung menschlichen Handelns mit den staatlichen Gesetzen verstehen; uns interessiert vielmehr die innere Übereinstimmung und Harmonie des Menschen in seiner Seele, und das bedeutet auch die Übereinstimmung des Menschen mit der Welt, in der er lebt. Von diesem Standpunkt aus kann man den potenziellen hermeneutischen „An-archismus” erneut – diesmal allerdings auf andere Weise – auf die Frage der ajrchv ausrichten und aus der Sphäre reiner Theorie in das Wesen selbst des menschlichen Lebens transponieren. Dieses Wesen des menschlichen Lebens wird in der platonischen Philosophie anhand der Frage nach der Seele behandelt

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