Gewalt, Macht, individueller Widerstand: Staatsverstandnisse im Existentialismus

Baden-Baden: Nomos (2015)
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Abstract

Der Existentialismus findet wenig Beachtung in der politischen Philosophie, der er als unpolitisch, romantisch, pubertar, obszon gilt. Zurecht beschuldigt man ihn des Individualismus. Denn der Existentialismus geht von einem Primat des Individuums gegenuber dem Staat aus, was sich keinem Vertrag, sondern originar der individuellen Widerstandigkeit verdankt. Daraus entsteht politische Macht, wahrend undemokratische Staaten darauf zumeist mit Gewalt reagieren. So entwickelt sich ein hochaktuelles Staatsverstandnis, wie es sich als partizipatorische Demokratie im spaten 20. Jahrhunderts verbreitet. Dieses Staatsverstandnis vertreten vor allem die franzosischen emanzipatorischen Existentialisten, findet sich aber auch bei Randgangern wie Arendt und Bataille und kann sich auf Wegbereiter wie Kierkegaard und Stirner sowie Nietzsche berufen. Ein metaphysisch religioser Existentialismus von Marcel, Jaspers, Cioran oder am Rande Heidegger und als Vorlaufer Bergson insistiert auf einem traditionellen Staatsverstandnis, das lebens- oder seinsphilosophisch renoviert wird. Der Band fuhrt vor, dass die Nachwirkungen des verfemten Existentialismus politischer sind, als dessen sparliche, teilweise fragwurdige Rezeption heute glauben machen mochte.

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