Abstract
Angesichts der enormen Entwicklungen in der Technik zu Beginn des 20. Jahrhunderts, insbesondere angesichts der »totalen Mobilmachung«, die man im Ersten Weltkrieg zu beobachten und zu erfahren glaubte, entstand in den 1920er und 1930er Jahren ein Diskurs über die Technik, in dem das ›Allesumfassende‹ und ›Allesvereinnahmende‹, also ›Totalisierende‹ der Maschinerien zum Thema gemacht wurde. So fragte sich Hans Freyer 1929 wie es sein konnte, dass »ein System von bloßen Mitteln derart schicksalsbestimmend, menschenverwandelnd, geschichtsbildend wirken kann«. Karl Jaspers wiederum beschrieb die »globale« Dimension, die die Technik seiner Einschätzung nach angenommen hatte, und sprach 1931 in seinem Essay Die geistige Situation der Zeit von der »Herrschaft des Apparats« und sogar von einem »Riesenapparat«, der den einzelnen Menschen überformen würde, insbesondere durch eine normierende Massenkultur, die das tägliche Leben der Menschen grundlegend ändern würde.