Das Poetische in der späten Wissenschaftslehre aus dem Blickpunkt von Schellings Philosophie der Mythologie

Fichte-Studien 21:53-61 (2003)
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Abstract

Versteht man unter dem Poetischen nicht allein das in der dichterischen Phantasie verankerte Vermögen, schöne Scheinbilder zu schaffen, sondern darüber hinaus - und mit dem griechischen Wortstamm im Einklang - die allgemeine menschliche Verfertigungskraft, dann kann Fichtes Wissenschaftslehre als echt poetische - richtiger gesagt: poietische - Philosophie genommen werden. Die Grundideen derselben kreisen seit ihrer ersten Formulierungen um das Wesen jeglicher Tätigkeit, welche diesen Namen verdient. Sie will also die Akte und Strukturen ans Licht bringen, die der Konstitution der Objekte zugrunde liegen. So haben anfänglich die Figur der schwebenden Einbildungskraft, das Konzept des Genies als des Urfreiseins sowie der Gedanke des ins Unendliche gehenden Handelns des Geistes die Funktion, die Gestaltungsweise der Welt oder des Seins selbst als solche zu erklären. Auch die später herausgearbeiteten Begriffskonstellationen dienen diesem Zweck. Das im Bilde des Absoluten verschwindende, um sich daraus wieder abzuleitende, wissende Ich einerseits und die religiös bestimmte Einstellung des lebendigen Subjekts zu seinem Grunde und zur gegenständlichen Welt andererseits können als Vertiefung früherer Fassungen betrachtet werden. Eben diese Begriffskonstellation versuchen wir im Folgenden näher zu untersuchen, und zwar aus dem Gesichtspunkte der Schellingschen Philosophie der Mythologie, denn wir sind der Meinung, dass erst diese Perspektive den eigentlichen Sinn und den wahren Ort der Fichteschen Lehre vom Absoluten sehen lässt.

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