Abstract
Es ist ein zentraler Grundsatz der aristotelischen Naturphilosophie, dass die Natur stets um eines bestimmten Zweckes willen tätig ist: Jedes Ding, das von Natur aus besteht, sich verändert oder entsteht, tut dies – solange es nicht daran gehindert wird – um eines bestimmten Zweckes bzw. um einer bestimmten Funktion willen. In diesem Zweck bzw. in dieser Funktion besteht die Zweck- oder auch Finalursache des Dinges, welches dann seinerseits die Vermögen, Struktur und Teile, die es besitzt, um willen der Zweckursache besitzt. In der modernen Literatur nennt man diesen aristotelischen Grundsatz von der Zweckorientiertheit des Natürlichen Aristoteles’ Lehre von der natürlichen Teleologie. Es ist allerdings wichtig, sich klarzumachen, dass der Ausdruck ›Teleologie‹ erst im 18. Jh. durch den deutschen Philosophen Christian Wolff geprägt wurde.