Psyche 73 (9):698-725 (
2019)
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Abstract
Der Beitrag plädiert dafür, psychoanalytische Erfahrung, psychoanalytisches Denken und psychoanalytische Methoden in die interdisziplinäre Forschung zur Digitalisierung einzubringen. Er schlägt insbesondere einen Dialog mit der Medientheorie vor und zeigt Schnittstellen zu dieser auf. In einem kurzen historischen Abriss wird daran erinnert, in welcher Weise psychoanalytische Ansätze seit den Anfängen sozial-, kultur- und medienwissenschaftlicher Untersuchungen zu Computer und Internet involviert waren. Verschiedene psychoanalytische Diskurslinien werden beschrieben und diskutiert; im Zentrum steht die Frage, ob es Grund gibt zu der Annahme, dass sich im kulturellen Prozess der Digitalisierung wesentliche Strukturen der Subjektivierung verändern, bzw. wie man diese Annahme mit psychoanalytischen Mitteln untersuchen kann.