Über Meinongs Wissenschaftstheorie

Grazer Philosophische Studien 50 (1):491-505 (1995)
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Abstract

Vermutlich durch Stumpf und eigene Mitarbeiter wie Mally angeregt, wählt Meinong erstmals 1909 Wissenschaftstheorie zum Thema einer Vorlesung (die Typoskriptunterlage dieses Kollegs ist im Ergänzungsband zur Gesamtausgabe wiedergegeben). Den Hauptteil der so dargelegten Theorie nimmt die Klärung der Begriffe der beiden Arten von Wissenschaften ein, die es überhaupt geben kann: Daseinsfreie und Wirklichkeits- oder Daseinswissenschaften. Alle Wissenschaften, mit Ausnahme der daseinsfreien Gegenstandstheorie, sind auf vollständige Gegenstände gerichtet, beziehen sich auf sie. Das Gebiet des Wirklichen wird erfüllt von physischen und psychischen Gegenständen. Es gibt aber das Gebiet der heimatlosen Gegenstände, die von keiner „beglaubigten Wissenschaft aufgenommen sind". Diese fallen in das Gebiet der Gegenstandstheorie, während sie in den etablierten Wissenschaften nur als Erfassungsmittel von Wirklichem involviert sind. Daseinsfreie Wissenschaften sind nach dem Prinzip der Unabhängigkeit des Soseins vom Sein (Mally 1903) Soseins Wissenschaften. Entscheidend ist angesichts der neuen Aufgabe der Wiederentdeckung unmöglicher und unvollständiger Gegenstände die daseinsfreie Betrachtungsweise der Gegenstandstheorie in bezug auf alle Arten von Gegenständen.

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