Scito te ipsum (Ethica)

Hamburg: Meiner Verlag. Edited by Philipp Steger (2006)
  Copy   BIBTEX

Abstract

In dieser zwischen 1135 und 1139 verfaßten Schrift, der er zwei Titel gab: Ethica oder Scito te ipsum (Erkenne dich selbst), erörtert Abaelard die Frage nach dem Guten und dem Bösen, vor allem aber erstmals die Bedeutung des Gewissens für die Selbstbestimmung des Menschen. Er unterscheidet zwischen der Schwäche des Menschen, die durch Selbstbeherrschung überwunden werden kann, und der Sünde, die darin besteht, sich den eigenen Schwächen zu unterwerfen. Seine These, das Gewissen sei die oberste Instanz der Moral und die Moralität oder Verwerflichkeit einer Handlung bestimme sich daher aus der Gesinnung des Handelnden, führte ihn zu der Folgerung, daß derjenige, der böse handelt, ohne es doch selbst zu wissen, dadurch noch nicht schuldig wird - sondern erst dann, wenn er entgegen besserer Einsicht, die ihm aufgegeben und möglich ist, das Böse wählt. Diese Behauptung stieß bei den Zeitgenossen und der Kirche auf Kritik und führte (neben anderen Punkten seiner theologischen Lehre) zur Verurteilung Abaelards auf dem Konzil von Sens (1141); wirkungsgeschichtlich gewann sie gleichwohl große Kraft und Bedeutung, da durch diesen Gedanken die überkommene Doxa, allein der Verstoß gegen moralisch geltende Regeln gebe den Maßstab dafür ab, ein Individuum der Sünde zu bezichtigen, dahingehend zu relativieren, daß nur der sich schuldig macht, der auch wußte, daß er eine Verfehlung begeht. Aus diesem Grund zählt die Schrift zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur. Die Ausgabe präsentiert sie erstmalig in einer vollständigen deutschen Übersetzung. Beigegeben sind der lateinische Text und eine kompetente Einleitung, die die besondere Stellung dieser Schrift im Gesamtwerk Abaelards prägnant vor Augen führt.

Links

PhilArchive



    Upload a copy of this work     Papers currently archived: 92,758

External links

Setup an account with your affiliations in order to access resources via your University's proxy server

Through your library

Similar books and articles

Het radicale kwaad en de bekering bij Kant.J. Plat - 1978 - Tijdschrift Voor Filosofie 40 (3):379 - 417.
Schuld und Gewissen bei Abelard.Boris Hennig - 2003 - Dialektik (1):129-143.
Phänomenologische Freiheit in Husserls Ideen...Tobias Keiling - 2013 - In Diego D'Angelo, Sylvaine Gourdain, Tobias Keiling & Nikola Mirkovic (eds.), Frei sein, frei handeln. Freiheit zwischen theoretischer und praktischer Philosophie. Alber. pp. 243-271.
Intentionaliteit en evolutie Van het geloof.K. A. H. Hidding - 1962 - Tijdschrift Voor Filosofie 24 (4):631 - 651.
Subject en zelfervaring.R. Bernet - 1991 - Tijdschrift Voor Filosofie 53 (1):23 - 43.
Het probleem subject-object in de wijsbegeerte Van Spinoza.J. G. Van der Bend - 1969 - Tijdschrift Voor Filosofie 31 (2):327 - 362.
Morgenröthe.Friedrich Nietzsche - 2012 - Tredition Classics.
Scito te ipsum (Ethica) =.Peter Abaelard - 2006 - Hamburg: Meiner. Edited by Philipp Steger.
Over de grondslagen Van de fenomenologie.Karl Schuhmann - 1970 - Tijdschrift Voor Filosofie 32 (3):471 - 487.
Die fröhliche Wissenschaft ; Wir Furchtlosen: (Neue Ausgabe 1887).Friedrich Wilhelm Nietzsche - 2013 - Hamburg: F. Meiner Verlag. Edited by Claus-Artur Scheier & Friedrich Wilhelm Nietzsche.

Analytics

Added to PP
2015-01-22

Downloads
2 (#1,814,705)

6 months
1 (#1,507,095)

Historical graph of downloads
How can I increase my downloads?

Citations of this work

No citations found.

Add more citations

References found in this work

No references found.

Add more references