Peccatum und potestas: der Sündenfall und die Entstehung der herrscherlichen Gewalt im mittelalterlichen Staatsdenken

Jan Thorbecke Verlag (1987)
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Abstract

Die im Mittelalter verbreiteten Modelle zur Erklarung von Herrschaft setzen fast durchweg eine ursachliche Verbindung zwischen menschlichem 'peccatum' und dem Auftreten der herrscherlichen 'potestas' voraus. Dabei stand zunachst die Auffassung im Vordergrund, die Obrigkeit sei von Gott fur den Kampf gegen das Bose, zur Sicherung der allein lebensbewahrenden Ordnung auf Erden geschaffen worden; noch Kaiser Friedrich II. sah so seine herrscherliche Stellung, und ahnlich urteilten etwa Wilhelm von Ockham und John Wyclif im Spatmittelalter. Die gegensatzliche Position formulierte in voller Scharfe dann freilich erst Gregor VII. Die Herrschaft als eine Gottes Ordnung pervertierende Erfindung der zum Satan Abgefallenen vermochte danach irgendeine positive Bedeutung allein nach ihrer volligen Unterwerfung unter Kirche und Papst zu gewinnen. Machten sich die Theologen und Kanonisten der folgenden Jahrhunderte Gregors schroff ablehnenden Ansatz auch meist nicht voll zu eigen, so folgten sie ihm doch darin, dass sie aus menschlicher Sundhaftigkeit und kirchlichem Erlosungsmonopol ebenfalls die wesensmassige Unterordnung des Herrschers unter Kirche und Papst erschlossen. Ein Register erschliesst das Werk.

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