Wie sich die Geschlechterbeziehung in den letzten 100 Jahren verändert hat und warum es so schwierig ist, darüber innerhalb der Psychoanalyse ins Gespräch zu kommen

Psyche 72 (7):521-548 (2018)
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Abstract

Unter der Prämisse, dass Geschlechtsidentität immer nur als »Geschlecht-in-Beziehung« gedacht werden kann, eine Beziehung, in der die Veränderung eines Geschlechtspartners grundsätzlich auch den anderen Partner in Mitleidenschaft zieht, betrachtet die Autorin die von Freud entwickelte Psychoanalyse der Geschlechterdifferenz und die Veränderungen, die sie seitdem erfahren hat, auf einer beziehungstheoretischen Ebene, in der eine veränderte Sichtweise des eigenen Geschlechts grundsätzlich auch eine Veränderung des jeweils anderen nach sich zieht, und zwar unabhängig davon, ob dies bewusst intendiert ist oder nicht. Die Autorin untersucht vor diesem Hintergrund, wie weibliche und männliche Psychoanalytiker seit Mitte des vorigen Jahrhunderts ihre jeweilige Geschlechtsidentität definiert haben, und wie diese Diskussionen über die Veränderungen innerhalb der Psychoanalyse der Geschlechterdifferenz in beiden Fällen bis heute weitgehend geschlechtsintern stattfanden. Auf der zwischengeschlechtlichen Ebene vollzieht sich der Geschlechterdialog demgegenüber vor allem als eine Auseinandersetzung mit wechselseitigen Kränkungen, in die auch Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker immer noch verstrickt sind. Für eine andere Art des Austauschs ist die Psychoanalyse bis heute weder theoretisch noch methodisch hinreichend gerüstet. Die Autorin plädiert für eine Reflexion dieses zwischengeschlechtlichen Dialogs auch innerhalb der Psychoanalyse.

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