Das funfte Evangelium. Zu Nietzsches Also sprach Zarathustra
Abstract
Die vordergründige Lektüre des Zarathustra ruft kaum etwas anderes hervor, als Gefallen an Ermahnungen zu finden - und an Poesie, die herausgelöste Seiten, wie das Nachtlied, bieten. Der vorliegende Aufsatz enthält Betrachtungen zum ,,Grundton" des Buches, zur Wiederholung einschlägiger, anderen Werken abgeschauter ,,Motive", schließlich zum Versuch sprachlicher Erneuerung, wie er an vielen Stellen deutlich wird. Ist die ,,Frohe Botschaft" damit angemessen zu verkünden? Die Frage, ob die Dichtung sprachlich gelungen sei, als ,,Lobgesang", als nachträgliche, wehmütige ,,Lobpreisung", als Panegyrikos, wird beleuchtet. Abschließend bietet der Aufsatz Überlegungen zur ,,Grundaussage" des Zarathustra - die, so der Eindruck, hinter dem Bemühen um die treffende Form verschwindet