Abstract
„Menschen leben nicht nur, sie haben ihr Leben aus dem Wissen von sich selbst heraus zu führen“. – Dass wir uns als Urheber unserer Gedanken und Taten ebenso wie als Quelle unserer Selbstempfindungen gewiss sind, macht uns zu Subjekten unserer Lebensführung. Dabei ist es nicht nötig, sich als ein der Möglichkeit nach derart selbstmächtiges Wesen zu verstehen, wie es uns die Philosophie der Aufklärung von Kant bis Habermas in den Konzeptionen eines freien, emanzipierten und selbstbestimmten Ichs nahelegt oder wie es im modernen Gestus der tendenziell grenzenlosen Selbst- und Weltbeherrschung zum Ausdruck kommt.