Das Ethos in Platons Nomoi
Abstract
In jeder Lebensform spielt der Mensch. Sobald er diese Lebensform thematisiert, verschwindet sie aber. Die ursprüngliche wird durch eine neue Lebensform ersetzt, die somit nicht mehr unmittelbar ist. In Platons Nomoi ist diese Thematisierung die Aufgabe des Gesetzgebers. Er kennt die erste Lebensform (êthos) und ist deswegen in der Lage sie – durch den Logos (lógos) – zu verändern. Er errichtet die Gesetze in Anwesenheit des abwesenden Ethos. Im vorliegenden Beitrag soll gezeigt werden, inwiefern dies in Platons Nomoi geschieht und warum das Ethos als der zentrale Begriff dieses platonischen Werkes zu betrachten ist