Chemistry vs. Physics, the Reduction Myth, and the Unity of Science
Abstract
Die Beziehung zwischen Chemie und Physik wird oft als ein Standardbeispiel für die Reduktion eines Teilbereiches der Wissenschaft auf einen anderen angeführt. Wir legen dar, daß von einer Vielfalt verschiedener Auffassungen von Reduktion keine wirklich auf jene Beziehung zutrifft. Die Gründe dafür können zumindest zum Teil in der Verschiedenheit der Vorgehensweisen von Physik und Chemie gefunden werden, die wir als bathogen bzw. phänomenologisch bezeichnen. In der Tat wird der im Prinzip nützliche Begriff der Reduktion zuweilen mißbraucht, um einen "Reduktionsmythos" aufzubauen, der die wissenschaftliche Forschung in einer bestimmten Richtung lähmen kann. Im Gegensatz dazu ist aber ein Miteinander der verschiedenen Teilbereiche im Sinne einer Einheit der Wissenschaften durchaus möglich und wird im tatsächlichen Wissenschaftsbetrieb auch praktiziert. Dies erfordert allerdings einen Standpunkt, wie er hier geschildert wird, der der Komplexität der Natur durch Zulassung verschiedener Vorgehensweisen zu ihrer Beschreibung gerecht wird