Axel Honneths Neubegründung der kritischen Gesellschaftstheorie: Die kritische Theorie der Anerkennung

In Sven Ellmers & Philip Hogh (eds.), Warum Kritik? Begründungsformen kritischer Theorie. Weilerswist, Deutschland: pp. 281-300 (2017)
  Copy   BIBTEX

Abstract

In der gegenwärtigen Debatte um Kritik und spezifischer um verschiedene Begründungsformen der kritischen Theorie spielt die kritische Theorie der Anerkennung, wie sie von Axel Honneth über die letzten 25 Jahre entwickelt worden ist, eine zentrale Rolle. Diese Theorie soll im vorliegenden Beitrag vorgestellt werden. Um den Aufbau und die Funktionsweise dieser Theorie richtig zu verstehen, ist es unabdingbar, sich zunächst zu vergegenwärtigen, wie sich Honneth in der Tradition der kritischen Gesellschaftstheorie positioniert, also innerhalb jenes Theorieprojekts, das seine Wurzeln bei Hegel und Marx findet und durch Horkheimer in den 1930er Jahren Programm geworden ist. Nach der Lesart, die ich vertreten möchte, entwickelt Honneth seine Anerkennungstheorie vor dem Hintergrund eines wahrgenommenen Scheiterns der ersten und zweiten Generation der Frankfurter Schule an der methodischen Anforderung einer immanenten Kritik, die für das Projekt einer kritischen Gesellschaftstheorie definierend ist. Beides – die methodische Anforderung einer immanenten Kritik, wie sie Honneth begreift, und das Scheitern, das Honneth bei Horkheimer, Adorno und Habermas wahrnimmt – wird Gegenstand des ersten Teils (1) dieses Beitrags sein. „Anerkennung“ wird von Honneth als der Begriff eingeführt, mit dem das Kernproblem einer kritischen Gesellschaftstheorie gelöst werden soll. Mit dem Begriff der Anerkennung soll es nämlich, wie wir im zweiten Teil (2) eingehender nachvollziehen werden, möglich sein, Zugang zu konkreten Ansprüchen auf Befreiung zu finden, die von der Gesellschaft geschaffen und zugleich verletzt werden. In einer Diskussion ideologischer Anerkennung werde ich zuletzt (3) mögliche Grenzen der kritischen Theorie der Anerkennung Honneths aufzeigen, die sich unmittelbar aus dem Erbe der Frankfurter Schule, wie Honneth es begreift, ergeben.

Links

PhilArchive



    Upload a copy of this work     Papers currently archived: 92,907

External links

  • This entry has no external links. Add one.
Setup an account with your affiliations in order to access resources via your University's proxy server

Through your library

Similar books and articles

Kritik der Macht. Reflexionsstufen einer kritischen Gesellschaftstheorie.Axel Honneth - 1987 - Zeitschrift für Philosophische Forschung 41 (2):323-327.
Herrschaft begreifen: Anerkennung und Macht in Axel Honneths kritischer Theorie.Amy Allen - 2014 - Deutsche Zeitschrift für Philosophie 62 (2):260-278.
Das Erbe der Kritischen Theorie: Lässt Marx sich über die Anerkennungstheorie retten?Emanuel Renault - 2009 - In Christopher F. Zurn & Hans-Christoph Schmidt am Busch (eds.), Anerkennung. Berlin, Germany: Akademie Verlag. pp. 229-242.
Kritik der politischen Ökonomie und die gegenwärtige Kritische Theorie. Eine Verteidigung von Honneths Anerkennungstheorie.Jean-Philippe Deranty - 2009 - In Christopher F. Zurn & Hans-Christoph Schmidt am Busch (eds.), Anerkennung. Berlin, Germany: Akademie Verlag. pp. 269-300.
Anerkennung und moralische Verpflichtung.Axel Honneth - 1997 - Zeitschrift für Philosophische Forschung 51 (1):25 - 41.

Analytics

Added to PP
2018-09-21

Downloads
1 (#1,910,345)

6 months
1 (#1,508,411)

Historical graph of downloads

Sorry, there are not enough data points to plot this chart.
How can I increase my downloads?

Author's Profile

Kristina Lepold
Goethe University Frankfurt

Citations of this work

No citations found.

Add more citations

References found in this work

No references found.

Add more references