Abstract
Im Anschluß an gegenwärtige Entwicklungen innerhalb der evolutionären Ethik bezweckt die vorliegende Studie eine prinzipientheoretische Bewertung ihres Programms. Obwohl sich innerhalb dieses Programms mehrere Thesen unterscheiden lassen, ergibt die Analyse, daß das philosophische Problem ethischer Grundlagen aus theorieimmanenten Gründen das Grundproblem sowohl der evolutionären Ethik als auch für die evolutionäre Ethik markiert. Der Versuch, die Geltung menschlicher Leistungen auf naturale Faktoren rückzuführen, trägt Aporien mit letztlich skeptischen Konsequenzen in sich. Es wird des weiteren argumentiert, daß das Phänomen der Geltung eine transzendental-idealistische Behandlung erfordert, die durch die Unterscheidung des Geltungsmoments der Geltung vom Realisierungsmoment der Geltung sogar die naturale Bestimmtheit des Menschen zu integrieren vermag