Rationalität und Moral

Grazer Philosophische Studien 20 (1):265-305 (1983)
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Abstract

Ausgehend von einer minimalen, mit unterschiedlichen moralisehen Vorstellungen verträglichen Bestimmung des Begriffs der Moral, die im wesentlichen an eine Explikation von Stephan Körner anknüpft, wird die Möglichkeit einer rationalen, intersubjektiv konsensfähigen Begründung moralischer Standards erörtert. Dabei werden zwei verschiedenartige Konzeptionen einer solchen Begründung unterschieden, nämlich die individualistische und die universalistische Konzeption, denen jeweils verschiedene Konzepte praktischer Rationalität zugrundeliegen: das Konzept individueller und das Konzept universeller praktischer Rationalität. Während die individualistische Konzeption (z.B. vertreten von Hobbes, Hume, Mackie) eine Begründung der Moral ausschließlich auf der Grundlage der realen individuellen Interessen der Menschen zu liefern versucht, gehen die Spielarten der universalistischen Konzeption (z.B. Kant, Utilitarismus, Rawls) stets von der idealisierten Vorstellung eines unparteilichen Standpunkts aus, von dem aus alle die gleichen Gründe haben, bestimmte Standards der Moral anzunehmen. Eine eingehende Diskussion des rational-individualistischen Modells führt zum Ergebnis, daß das Konzept individueller praktischer Rationalität für sich allein keine tragfähige Grundlage einer annehmbaren Vorstellung von Moral darstellt und daß eine angemessene Konzeption der rationalen Moralbegründung jedenfalls bestimmter Annahmen universeller Art bedarf.

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