Nichts als die nackte Wahrheit?: Uberlegungen zu einer Metaphorologie des Unbegrifflichen
Abstract
Die ursprüngliche Wahrheit ist unsagbar und kann nur durch Bilder verdeutlicht werden. Der Begriff vergegenwärtigt zwar Abwesendes, ist aber begrenzt auf Definibles. Dennoch vermag Sprache über Endliches hinaus zu deuten und versucht im Mythos, der in der antiken Vorstellung als göttliche Gabe verstanden wird, Transzendentes darzustellen. Auch das Mittelalter entwickelt ein System der Offenbarungshermeneutik zur Deutung der Welt wie zur Festlegung der Aufgabe, Moral und Stellung des Menschen im Kosmos. Will man Welt verstehen, so muß man im Sinne eines christlich interpretierten Neuplatonismus und der Formel ,,verum et factum convertuntur" eine Vorstellung der göttlichen Schöpfung entfalten