Les rapports de la raison et de la foi selon Christian Wolff
Abstract
Um Wolffs Rationalismus adäquat behandeln zu können, genügt es nicht, wie es üblicherweise geschieht, seine Auffassungen über die Beziehungen zwischen der Vernunft und der Erfahrung zu untersuchen, sondern man muß auch das in Betracht ziehen, was er über die Beziehungen zwischen der Vernunft und dem Glauben sagt. Dann wird nämlich sichtbar, daß das „connubium rationis et experientiae“, in welchem die Erfahrung als Hilfsmittel der Vernunft dient, im „connubium rationis et fidei“, in welchem die Vernunft diese Rolle in bezug auf den Glauben spielt, seine Ergänzung findet. Daraus geht hervor, daß er ebenso wenig den Glauben auf die Vernunft reduziert, wie er eine von der Erfahrung abgeschnittene Vernunft zuläßt, obgleich er der Vernunft die Aufgabe zuerkennt, die sich aus dem Glauben ergebenden Wahrheiten zu beweisen