Abstract
Der Artikel untersucht das Konzept des „Neuen Menschen“ am Beispiel der Ästhetik und Anthropologie des Bauhauses. Maßgeblich ist dafür das Verhältnis von Körper und Technik, wie es auf der Bauhausbühne für den Tanz insbesondere durch Oskar Schlemmer konzipiert, bildlich und tänzerisch dargestellt und in seinem Unterricht systematisch ausgebaut wurde. Die Idee von „Mensch und Kunstfigur“, die Relation von Mensch, Material, Umraum und Praxis wird modellhaft umgesetzt in Schlemmers „Triadischem Ballett“ und den „Bauhaustänzen“. Ausgehend von diesem Beispiel aus der Avantgarde des 20. Jahrhunderts wird in dem Artikel gefragt, wie sich diese Idee des Menschen als „Gefüge“ von Körper, Technik, Umwelt im zeitgenössischen Tanz weiterentwickelt: am Beispiel von Choreographien von Gerhard Bohner („Im goldenen Schnitt“), Ola Maciejewska („Bombyx Mori“) und William Forsythe („Black Flags“).