Zusammenfassung Der vorliegende Aufsatz geht der Frage nach, aus welchen Gründen religiöse Aspekte im politischen Denken des Aristoteles – verglichen mit dem anderer zeitgenössischer Philosophen wie auch mit der politischen Praxis seiner Zeit – nicht prominent vertreten sind. Dabei beleuchtet er insbesondere den Umstand, dass Aristoteles der sozialintegrativen wie auch der identitätsstiftenden Funktion des Kultes im Hinblick auf die Polisgemeinschaft keine zentrale Bedeutung beimisst. Der Beitrag deutet dies auf dem Hintergrund der spezifischen Fragestellungen wie auch der politischen Prämissen des Philosophen, (...) darunter seine Fokussierung der Stasisproblematik und der Arm-Reich-Dichotomie. Angesichts dessen gelangt Aristoteles – abweichend von vielen seiner Zeitgenossen – zu der Einschätzung, dass sich soziale Kohäsion vorrangig durch das Austarieren konkurrierender Ansprüche fördern lässt, weniger durch Rekurse auf gemeinschaftsstiftende religiöse Vorstellungen oder kollektive Kultpraktiken. (shrink)

The Abrahamic traditions regard God as the world’s author. But what kind of author? A novelist? A playwright? Perhaps a composer of classical music? I will argue that it is best to regard God as like an improvisational play director or the leader of a jazz ensemble. Each determines the broad melodic contours or coarse-grained plot beforehand, while allowing their musicians or actors, and chance, to fill in the more fine-grained details. This analogy allows us to regard God as the (...) ultimate author of this world, while allowing us to be, while less than co-authors, more than mere enactors of a pre-written piece. These metaphors are particularly well-suited to illustrate and flesh out an Open Theistic view of things. (shrink)