Im Ausgang von Nietzsches,Duell' mit D. F. Strauß, den er,,Bildungsphilister“ tituliert, da er die abgründige Gefährdung des Selbst durch ein naturalistisches Menschenbild verleugnet, wird gezeigt, wie Nietzsche im Ringen mit Sokrates, dem Typus des theoretischen Menschen, der an die,,Universalheilkraft“ des Wissens glaubt, im Gespräch mit Pascal, dem großen Logiker des Christentums, der die Seele ohne Gott als Ungeheuer und die Welt für sie als Chaos schweigender unendlicher Räume bestimmt, und, an Schillers Idee des,,höheren Selbst“ erinnernd, ein Modell von freier Selbstbildung (...) entwickelt, das den Verlust der imago Dei ebenso wie Nivellierungsmächte des Zeitgeists kompensieren muß. (shrink)

Name der Zeitschrift: Nietzscheforschung Jahrgang: 23 Heft: 1 Seiten: 13-36.

Der Mensch ist das einzige lebendige Wesen, das zu sich selbst »ich« sagen kann, d.h. ihm kommt die Fähigkeit zu, in rückbezüglicher Wendung auf sich von sich selbst Kenntnis zu gewinnen. Das den Menschen vor allen anderen Lebewesen Auszeichnende ist dieses Vermögen der Selbsterfassung, seine sich wissende Ichheit oder Personalität als Instanz der Selbst- und Sinnvergewisserung. Diese selbstbezügliche Verfaßtheit des Menschen als Person ist nun die Voraussetzung für das überraschende Phänomen, daß ein Wesen nach seiner eigenen Wesensverfassung zu fragen vermag, (...) ja beunruhigt über sich selbst, die Frage nach seinem Selbst für unausweichlich erachtet. Die irgendwann aufbrechende Rätselfrage zielt dahin: Wer bin ich? - woher komme ich? wohin gehe ich? Was ist dieses »zwischen den beiden Abgründen des Unendlichen und des Nichts« sich entdeckende und deshalb vor sich selbst »erschaudernde« Ich, das ich bin? Solches Fragen ist gleichsam die Konzentration des zu sich selbst Ich-sagenden auf das Problem einer wohlgegründeten und schließlich auch unverwechselbaren Ich-Identität. - Daß ein Ich überhaupt von sich Kenntnis zu gewinnen, sich als freie Ursache seiner Handlungen anzuschauen und hinsichtlich seiner individuellen Eigenschaften mit sich zu identifizieren vermag, ist für Fichte in originären, spontanen Akten dieses Ich begründet, - sei es auch, daß diese Akte durch interpersonale Begegnung evoziert werden müssen. Deshalb ist für Fichte die Beziehung des Ich zu sich, die das Rätsel seiner selbst ergründen will, notwendig anderes und weitaus mehr als bloß die Modifikation von intersubjektiven Beziehungen, die andere zu ihm aufgenommen, ihm bekundet und als indirekte Kenntnis seiner selbst implantiert haben. (shrink)

Der Mensch ist das einzige lebendige Wesen, das zu sich selbst »ich« sagen kann, d.h. ihm kommt die Fähigkeit zu, in rückbezüglicher Wendung auf sich von sich selbst Kenntnis zu gewinnen. Das den Menschen vor allen anderen Lebewesen Auszeichnende ist dieses Vermögen der Selbsterfassung, seine sich wissende Ichheit oder Personalität als Instanz der Selbst- und Sinnvergewisserung. Diese selbstbezügliche Verfaßtheit des Menschen als Person ist nun die Voraussetzung für das überraschende Phänomen, daß ein Wesen nach seiner eigenen Wesensverfassung zu fragen vermag, (...) ja beunruhigt über sich selbst, die Frage nach seinem Selbst für unausweichlich erachtet. Die irgendwann aufbrechende Rätselfrage zielt dahin: Wer bin ich? - woher komme ich? wohin gehe ich? Was ist dieses »zwischen den beiden Abgründen des Unendlichen und des Nichts« sich entdeckende und deshalb vor sich selbst »erschaudernde« Ich, das ich bin? Solches Fragen ist gleichsam die Konzentration des zu sich selbst Ich-sagenden auf das Problem einer wohlgegründeten und schließlich auch unverwechselbaren Ich-Identität. - Daß ein Ich überhaupt von sich Kenntnis zu gewinnen, sich als freie Ursache seiner Handlungen anzuschauen und hinsichtlich seiner individuellen Eigenschaften mit sich zu identifizieren vermag, ist für Fichte in originären, spontanen Akten dieses Ich begründet, - sei es auch, daß diese Akte durch interpersonale Begegnung evoziert werden müssen. Deshalb ist für Fichte die Beziehung des Ich zu sich, die das Rätsel seiner selbst ergründen will, notwendig anderes und weitaus mehr als bloß die Modifikation von intersubjektiven Beziehungen, die andere zu ihm aufgenommen, ihm bekundet und als indirekte Kenntnis seiner selbst implantiert haben. (shrink)

Jacobi schließt in seinen Vorwurf an Fichte , Fichtes Idealismus sei Nihilismus, den Vorwurf des Atheismus und des Egoismus mit ein. Im Entweder/Oder von Jacobis Aufforderung, es gelte entweder Gott oder das Ich zu wählen, zeigt sich eine Argumentationsfigur, die bei Nietzsche wiederkehrt. Es geht um die eine absolute Wahl: Gott oder das Nichts!Nietzsche eröffnet die zu ,Jacobi gegen Fichte' analoge Alternative: Gott und das im Glauben an einen guten, gerechten Gott ewig geborgene konzentrische Ich oder Leugnung/Verlust/,Tod' Gottes und ein (...) dezentriertes, aus der Mitte des Kosmos verstoßenes Selbst, das seinen unbedingten Wert im Weltall verloren hat.Das was bei Nietzsche der ,Tod Gottes' und die aus ihm entspringende Heimatlosigkeit bzw. der Sinnlosigkeitsaffekt ist, dem entspricht bei Heidegger die ,,Seinsverlassenheit" des Menschen. So wie für Nietzsche der ,Tod Gottes' es ist, der den Nihilismus auf den Plan ruft, so ist es analog für Heidegger der ,Seinsentzug', der die nihilistische Befindlichkeit des Menschen erwirkt.,Gott ist tot' ist für Heidegger das Ende der abendländischen Metaphysik, von dem sein Denken den Ausgang nimmt. (shrink)

Originally published: New York: Random House, 1972.

Edith Wyschogrod presents the first full-length study in English of the important contemporary French philosopher Emmanuel Levinas. It is a revision of the author’s earlier study and includes discussions of his recent writings as well as current scholarship. Dr. Wyschogrod’s extensive discussion of Levinas's relation to Judaism, especially his use of literature from the Torah and other religious writings, will be of interest to religious scholars. The author compares Levinas’s thought with that of his contemporaries, most notably Jacques Derrida (...) and Husserl. (shrink)

Diotima’s speech claims that philosophy ranks among the erōtica. The standard reading of this holds that erōs manifests in philosophical activity. This is puzzling. Eros has a reputation for overpowering the psyche, making reasoning impossible. The major interpretive discussion of this puzzle suggests that Diotima must therefore accept either non-rationalist philosophizing or rationalist erōs. This paper argues for an alternative. The “ancillary activities view” posits that the erōtica do not manifest erōs but are activities undertaken to achieve its telos. On (...) this view, love’s relationship to philosophy is as un-mysterious as wanting something and doing what it takes to get it. (shrink)

We investigate the effect on the complexity of adding the universal modality and the reflexive transitive closure modality to modal logics. From the examples in the literature, one might conjecture that adding the reflexive transitive closure modality is at least as hard as adding the universal modality, and that adding either of these modalities to a multi-modal logic where the modalities do not interact can only increase the complexity to EXPTIME-complete. We show that the first conjecture holds under reasonable assumptions (...) and that, except for a number of special cases which we fully characterize, the hardness part of the second conjecture is true. However, the upper bound part of the second conjecture fails miserably: we show that there exists a uni-modal, decidable, finitely axiomatizable, and canonical logic for which adding the universal modality causes undecidability and for which adding the reflexive transitive closure modality causes high undecidability. (shrink)

Coalitional games raise a number of important questions from the point of view of computer science, key among them being how to represent such games compactly, and how to efficiently compute solution concepts assuming such representations. Marginal contribution nets , introduced by Ieong and Shoham, are one of the simplest and most influential representation schemes for coalitional games. MC-nets are a rulebased formalism, in which rules take the form pattern → value, where “pattern ” is a Boolean condition over agents, (...) and “value ” is a numeric value. Ieong and Shoham showed that, for a class of what we will call “basic” MC-nets, where patterns are constrained to be a conjunction of literals, marginal contribution nets permit the easy computation of solution concepts such as the Shapley value. However, there are very natural classes of coalitional games that require an exponential number of such basic MC-net rules. We present read-once MC-nets, a new class of MC-nets that is provably more compact than basic MC-nets, while retaining the attractive computational properties of basic MC-nets. We show how the techniques we develop for read-once MC-nets can be applied to other domains, in particular, computing solution concepts in network flow games on series-parallel networks. (shrink)

Electoral control refers to attempts by an election's organizer to influence the outcome by adding/deleting/partitioning voters or candidates. The important paper of Bartholdi, Tovey, and Trick [1] that introduces control proposes computational complexity as a means of resisting control attempts: Look for election systems where the chair's task in seeking control is itself computationally infeasible.We introduce and study a method of combining two or more candidate-anonymous election schemes in such a way that the combined scheme possesses all the resistances to (...) control possessed by any of its constituents: It combines their strengths. From this and new resistance constructions, we prove for the first time that there exists a neutral, anonymous election scheme that is resistant to all twenty standard types of electoral control. (shrink)