Die philosophische Intention der Arbeiten von Werner Beierwaltes gilt vor allem der Frage, wie sich der platonische Gedanke insgesamt im sogenannten Neuplatonismus bewahrt und zugleich entfaltet und wie er in dieser neuen Form bestimmend wird sowohl fur eine in ihren Reflexionsformen und in wesentlichen Sachfragen philosophisch gepragte christliche Theologie als auch fur die Vollendung des neuzeitlichen Bewusstseins im Deutschen Idealismus. Dabei ist immer wieder das Interesse leitend, die gegenwartig weithin gangigen reduktionistischen Vorstellungen Platonismus und Neuplatonismus in wesentlichen Zugen zu korrigieren. (...) Gegenuber einer groben Beschneidung dieser Begriffe kann nur ein intensiver, geduldiger Umgang mit Texten und ihrer Argumentationsstruktur einige begriffliche Aufklarung erbringen. Das Bewusstsein einer hermeneutischen Affinitat und Differenz zum Vergangenen macht eine kritische und zugleich produktive Aneignung dieses Denkens in der Gegenwart allererst moglich, ohne in eine angestrengte Aktualisierungstendenz zu verfallen. Thema dieses Buches ist die Rezeption neuplatonischen Denkens im Deutschen Idealismus, vor allem in der Philosophie Hegels und Schellings, sowie die sachlichen Bedingungen dieses Vorgangs in der Philosophie des Mittelalters (Augustinus, Eriugena, Meister Eckhart). Dabei wird die Verwurzelung des Idealismus in der Tradition der klassischen Metaphysik, u. a. im Horizont der onto-theologischen Grundfrage deutlich. Ohne die bestehenden Differenzen zwischen spatantiker Metaphysik und neuzeitlichem Bewusstsein einebnen zu wollen, ist gerade im Blick auf neuplatonisches Philosophieren zu sagen, dass dieses die Frage nach dem Selbst und dem Selbst-Bewusstsein entschieden und originar gestellt und entfaltet hat. Das Verbindende zwischen der neuplatonischen Selbstentfaltung des Einen und der idealistischen Position, speziell derjenigen Hegels, ist dabei wesentlich die Theorie von Wahrheit als der zeitfreien Selbstreflexion des Seins oder des absoluten Selbstbezugs des Denkens auf sein eigenes Sein. (shrink)
This text from Plato’s Republic falls at the end of the “allegory of the sun”; it contains one of the most puzzling and at the same time most momentous statements concerning the status and function of the idea of the Good: it is the first and highest source of every being, of its ever distinct being-thus-and-so, and of its knowability. Being is to be thought as the multiplicity of ideas.
The author reflects on some perspective of the early, medium and last thought of Schelling, to show how a glance to its objective and historical entailment with the neoplatonic thought can clarify the structure of its philosophy. In the philosophy of Schelling (a figure of the philosophy who has determined "modernity") the permanent importance of the neoplatonism is revealed.
Die Frage nach dem Einen als dem Grund und Ziel des Vielen hat das Philosophieren von Anfang an bewegt. 'Denken des Einen' thematisiert die eigentumliche Gestalt dieser Frage, wie sie der Neuplatonismus (vor allem in Plotin, Porphyrios und Proklos) erreicht hat und analysiert die Struktur dieses Denkens anhand einiger Leitbegriffe: Neuplatonisches Denken als Theorie einer All-Einheit, Entfaltung des Einen als Bestimmung der Wirklichkeit im Ganzen, universale Realisierung des Bildes auf das Eine hin, dialektisches Erkennen, Sprache und Mythos, mystische Einung. Von (...) hier aus ergeben sich aufschlussreiche wirkungsgeschichtliche Perspektiven auf die christliche Spatantike und die Philosophie des Mittelalters (z. B. auf Eriugena, den Platonismus von Chartres und Bonaventura), nicht minder auf die Neuzeit. In diesen Phasen der Denkgeschichte bestatigt sich paradigmatisch der Satz Hegels: Die ganze Philosophie ist nichts Anderes als das Studium der Bestimmungen der Einheit. Reflexionen zur aktiven oder moglichen Gegenwart neuplatonischen Denkens zeigen schliesslich dessen bleibende Herausforderung. (shrink)
La notion d'" unité " est, avec celle de l'" être ", du " bien " et du " beau ", l'une des plus déterminantes de l'histoire de la philosophie et trouve sa place autant dans la pensée ancienne que dans la philosophie moderne. Les néoplatoniciens, tout spécialement, en ont fait la source et le principe explicatif de toute la réalité, à la fois au-delà de l'être, de la pensée et du discours. Les contributions qu'on lira ici, rassemblées sous ce (...) thème, veulent rendre hommage à la recherche foisonnante mais elle-même inspirée et pour ainsi dire " unifiée " par l'idée de l'Un, du professeur Werner Beierwaltes, dont les études sur Plotin, Proclus, Jean Scot Érigène, Nicolas de Cues, Schelling, Hegel et Heidegger, ont marqué la recherche contemporaine. (shrink)
Le présent ouvrage est une enquête dont le style est la marque de l’originalité d’une méthode herméneutique qui s’attache à dégager des structures de pensée et à confronter, au-delà d’une problématique étroite de la « réception », des philosophèmes majeurs. Se trouvent interrogées la problématique des noms divins et du Nom exodique, de Philon d’Alexandrie à Maître Eckhart, en passant par Augustin; la problématique plotinienne et néoplatonicienne de l’Un, de la pensée et de la réflexivité constitutive de la conscience de (...) soi. Cela jette une lumière nouvelle sur l’approbation du néoplatonisme par l’idéalisme allemand , et éclaire en retour, avec la notion même de dialectique, de négativité et de dialective négative, l’ensemble de la problématique fondamentale de l’ontothéologie. (shrink)