Der aus einer wohlhabenden jüdischen Familie stammende Theodor Lessing (1872-1933) studierte Medizin, Philosophie, Psychologie und Literatur und war seit 1907 Privatdozent für Philosophie an der Technischen Hochschule Hannover. Sein 1925 veröffentlichtes kritisches Hindenburgporträt machte ihn zum Hassobjekt völkischer und nationalistischer Kreise. 1933 emigrierte Lessing und fiel im gleichen Jahr einem nationalsozialistischen Attentat im tschechischen Marienbad zum Opfer. Seine Nietzsche-Studie, ebenfalls 1925 veröffentlicht, ist eine literarische Lebensbeschreibung des tragischen »Zertrümmerers alles Gewohnten«, vor allem aber eine Darstellung der verschiedenen, oftmals divergierenden Entwicklungslinien (...) in Nietzsches Denken. (shrink)

"Nichts geschieht von selbst, sondern alles pflegt vom Menschen her zu geschehen", postulierte schon Herodot, der "Vater der Geschichtsschreibung". Der Kulturphilosoph Theodor Lessing beschreibt im vorliegenden Band seinen Entwurf der voluntaristischen Geschichtsphilosophie, nach der erst der Mensch in einem Willensakt dem an sich sinnfreien und chaotischen Geschehen einen sinnvoll geordneten Verlauf und somit Bedeutung zuordnet. Lessing wandte sich gegen die Auffassung von objektiver Kausalität, Notwendigkeit und Gesetzmäßigkeit der Geschichte. Sorgfältig nachbearbeiteter Nachdruck der zweiten Auflage aus dem Jahr 1921.

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[The bee and the wasp, or the civil and the romantic].

A collection of essays by Lessing, the German-Jewish journalist and social critic who was murdered by the Nazis in 1933. In two of his last essays, written in 1933 - "Gnade dem Maultier" (pp. 358-363) and "Vermächtnis an Deutschland" (pp. 367-372) - he asserts that German Jews are true Germans and, in contrast to the Nazis, faithful representatives of German culture, and he condemns the servile acceptance of antisemitic restrictions by many German Jews.