Zusammenfassung Der Beitrag behandelt strukturelle und kontextuelle Spezifika von selbstorganisierten Migrantensportvereinen auf statistischer Grundlage. Er beruht auf einer Sonderauswertung des für den Sportentwicklungsbericht 2009/2010 durch eine Befragung von Sportvereinen in ganz Deutschland gewonnenen Datensatzes (N=19.345). Durch univariate Varianzanalysen abgesicherte Mittelwertvergleiche zwischen den anhand ihrer Mitglieder- und Vorstandszusammensetzung als solche kategorisierten Migrantensportvereinen und den restlichen Vereinen der Stichprobe werden ergänzt durch eine Matched-Pairs- Analyse und eine Regressionsanalyse. Die dafür herangezogenen Vergleichsvariablen liegen in den Bereichen Mitgliederstruktur, Vereinstätigkeit, Standort und Problembelastung. Unter anderem (...) haben Migrantensportvereine im Durchschnitt weniger Mitglieder und einen höheren Männeranteil, öfter Fußball im Angebot und häufiger existenzbedrohende Probleme als andere Sportvereine. (shrink)

Zusammenfassung Die Beteiligung von Zuwanderern an ethnischen Sportvereinen lässt sich aus Mangel an statistischen Analysen zu diesem Thema bislang nicht präzise quantifizieren. Der Beitrag greift dieses Forschungsdesiderat auf. Er beruht auf einer Sekundäranalyse des Ausländersurveys, in dem junge Migranten türkischer, italienischer und griechischer Herkunft befragt wurden. Für diese Herkunftsgruppen wird zuerst die Beteiligung an eigenethnischen und deutschen Sportvereinen differenziert beschrieben. Anschließend werden verschiedene Personenmerkmale in einer multivariaten Regressionsanalyse darauf hin geprüft, inwieweit sie mit der Mitgliedschaft in einem eigenethnischen Sportverein zusammenhängen. (...) Die Befunde belegen, dass die Beteiligung an eigenethnischen Sportvereinen mit sozialräumlichen Gelegenheitsstrukturen, der strukturellen und kulturellen Integration sowie mit der Bindung einzelner Migranten an ihr Herkunftsland korreliert. (shrink)