MICHAEL D. RESNIK, Frege and the philosophy of mathematics. Ithaca and London: Cornell University Press, 1980. 244 pp. $16.50. HANS D. SLUGA, Gottlob Frege. London, Boston and Henley: Routledge & Kegan Paul, 1980. xi + 203 pp. £ 12.95.
Zwischen Logik und Literatur spannt sich ein Spektrum möglicher Erkenntnisformen, das an Beispielen abgeschritten wird. Einzelanalysiert zum Erkenntniswert von Fiktionen in der Literatur, Metaphern in der Logik, literarischen Formen in der Philosophie, Definitionen in den Wissenschaften sowie von Interpretationen literarischer und philosophischer Texte fügen sich zusammen zur Konzeption eines komplementären Pluralismus von wissenschaftlicher, philosophischer und ästhetischer Erkenntnis.
Während die Bedeutung Freges für die Philosophie der Gegenwart, soweit sich diese der analytischen Philosophie verpflichtet fühlt, allgemeine Anerkennung gefunden hat, ist seine Stellung innerhalb der eigenen Zeit noch weitgehend unaufgeklärt geblieben. So herrscht die Auffassung vor, Frege habe seine Ideen ganz aus sich selbst oder geradezu im Gegensatz zur deutschen philosophischen Tradition seiner Zeit gewonnen. Bei genauerer Textanalyse weisen Freges Schriften dagegen vielfältige Beziehungen zur zeitgenössischen Logik, Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie und Philosophie der Mathematik auf, so dass bei ihm von einem (...) Bruch mit der kontinentalen Philosophie nicht die Rede sein kann. Weil die historischen Voraussetzungen unberücksichtigt geblieben sind, ist ein unzutreffendes Bild von Freges Einsichten entstanden. Dieses Bild wird durch die Entfaltung des historischen Kontextes korrigiert. Bestimmend ist dabei ein problemorientierter Zugang, der sich systematischer Bewertungen und Weiterführungen nicht enthält. (shrink)
Gottlob Frege lehrte 44 Jahre in Jena als Dozent der Mathematik, aber bisher ist sehr wenig über seine beruflichen, philosophischen und persönlichen Umstände in dieser Zeit bekannt. Dieser Band stellt den Stand der Forschung auf diesem Gebiet vor: Er beginnt mit der Frage, wie Frege aus seiner Heimatstadt Wismar in Mecklenburg überhaupt nach Jena kam (durch Vermittlung des Mathematiklehrers Leo Sachse, später ein Beispielname in Freges Schriften), und setzt sich mit der Frage fort, wie er sich dort im Umfeld der (...) Universität etablierte (mit seinem Mathematikerkollegen J. Thomae und im Umkreis seines Lehrers und Förderers Ernst Abbe, des Gründers der Zeiss-Stiftung). Beleuchtet wird Freges Stellung in der Mathematik seiner Zeit, aber auch sein Verhältnis zu seinem philosophischen Kollegen R. Eucken, das mit zwei erstmals gedruckten Grußkarten Freges dokumentiert wird. Erstmals dargestellt wird auch, wie Frege zu seinem Adoptivsohn (und späteren Erben) Alfred kam und was er für ihn getan hat. Weitere Themen sind Freges Rezeption des Mathematikers Hankel; einige Mißverständnisse des Neukantianers Natorp bezüglich Freges Definition der Zahl; der Gegenstand der "Grundgesetze der Arithmetik", sowie die ursprüngliche Absicht, die Frege mit seiner berühmten Unterscheidung von Sinn und Bedeutung verfolgte. Der Band enthält zahlreiche bisher unbekannte Dokumente zu Freges Leben und Werk, darunter amtliche Schreiben Freges, zwei Schreiben an Eucken, drei Briefe Thomaes, in denen dieser über Frege berichtet, sowie einen Klappentext von 1903, der drei Schriften Freges anzeigt. Eine umfassende, kommentierte Forschungsbibliographie zu Frege und seinem Jenaer Umfeld beschließt den Band. Die Herausgeber lehren Philosophie an der Universität Jena. (shrink)
Gottlob Frege ist der Begründer der modernen Logik und einer der Väter der analytischen Philosophie. Bertrand Russell, Rudolf Carnap und Ludwig Wittgenstein haben seine Ideen aufgegriffen und weiterentwickelt. Dieses Buch liefert eine Bestandsaufnahme zu Werk und Wirkung Freges. Gewürdigt werden seine Leistungen als Logiker, Mathematiker, Sprachphilosoph und Methodologe. Im Ausgang von historischen Untersuchungen zum ursprünglichen 'kontinentalen' Ort des Frege schen Denkens wird die internationale Rezeption und das systematische Gewicht der Philosophie Frege s entfaltet. Mit Beiträgen von: Michael Astroh, Detlef Gronau, (...) Wolfgang Kienzler, Lothar Kreiser, Volker Peckhaus, Eva Picardi, Erich H. Reck, Marco Ruffino, Christiane Schildknecht, Joachim Schulte, Rainer Stuhlmann-Laeisz, Christian Thiel, Kai F. Wehmeier. (shrink)
Frege hat in seinen Schriften zu den philosophischen Grundlagen der Logik eine eigenwillige Konzeption der Wahrheit skizziert, der zufolge das Wahre und das Falsche keine Eigenschaften von Sätzen oder Gedanken sind, sondern Gegenstände, die von Sätzen bezeichnet werden. In dem vorliegenden Sammelband werden zentrale Komponenten dieser Konzeption näher beleuchtet: die Thesen der Undefinierbarkeit der Wahrheit und der Redundanz des Wortes „wahr“, die Auffassung der Wahrheitswerte als Gegenstände, das so genannte slingshot-Argument, die Konzeption der Tatsachen als wahre Gedanken und die Bestimmung (...) der logischen Gesetze als Gesetze des Wahrseins. Mit Beiträgen von Joachim Bromand, GottfriedGabriel, Martin Grajner, Dirk Greimann, Andreas Kemmerling, Ulrike Kleemeier, Michael Kober, Verena Mayer, Uwe Meixner, Marco Ruffino, Richard Schantz, Hans Sluga und Christian Thiel. (shrink)
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Gottfried Keller's “A Village Romeo and Juliet” contains an astonishing number of neuter terms that are of key importance to this novella. This observation is in line with Keller's predilection for miniaturized worlds and diminutives, played out in this narrative through two basic traits: the reduction of the Shakespearean tragedy to a novella that is a “village story” and the nicknames given to its female protagonist. Around one pole of neutrality the story assembles a cluster of terms that convey (...) things in an abstract, generalized manner. Other neutral nouns make deeply personal concerns look as if they were governed by some overriding, a-personal force. In this vein, the text tends to de-personalize human actions by expressing them in the grammatical form of nominalized infinitives. Inconspicuous idiomatic phrases seem to hide, as in the Freudian Id, the menacing power of the drives. Precisely by revealing that the narrative's sphere is constructed of neutral elementary particles, the text transforms and transubstantiates what it represents into the neutrality of the script. It does so solely, it seems, to make palpable that this literature is charged with the sensuality of the genders. (shrink)
Der Laureatus dieser Schrift hatte 1986 Hans Jonas eröffnet, daß er an einer Politischen Philosophie arbeite, aus der, wie die Autoren dieses Bandes wissen, nichts geworden ist und von der man auch sonst nicht viel vernommen hat. Jonas wandte damals ein: "Wie wollen Sie der Politischen Vernunft auf die Beine helfen? Das Wissen über die politischen Bewußtseinsvoraussetzungen in uns und ihre Struktur in Gesellschaften ist in esoterische Teilbestände und exoterische politische Religionen, Ideologien und Denkschulen zerfallen. Diese Angelegenheit müßte einer umfassenden (...) Kritik unterzogen werden. Außerdem müßten alle gescheiterten Restitutionsversuche von Platon bis heute auf ihre Prägnanz hin durchgegangen werden. Er nannte Thomas von Aquin, Spinoza, Kant, Hegel, Arendt, Strauss, Voegelin und sich selbst. Sie müßten die Erfahrungen und die Maßstäbe, aus denen das politische Bewußtsein sich ernährt und aufrichtet und die, die es vergiften, frei legen." Im nachfolgenden Gespräch über verschiedene Denker und ihre Texte zur politischen Philosophie tauchten metaphorisch die "leuchtenden Fünkchen" oder "Goldklümpchen" auf, in denen Jonas und der Laureatus lebendige Reste der Politischen Vernunft und die menschheitliche Erinnerung an sie erkannten. "Wir sind womöglich aus einer Jeremiade herausgekommen …" lautete der verheißungsvolle Schlußpunkt des kurzen Gesprächs. Der Laureatus, Jurist und Politikwissenschaftler, konnte während seiner Lehr- und Forschungstätigkeit einige Anregungen für "philosophische Fragestellungen" zu den grotesken und verflachten Formationen des politischen Denkens unserer Zeit geben. Die Autoren sind Claus-Ekkehard Bärsch, Giandomenico Bonanni, Ulrich Diehl, Michael Ensslen, Jürgen Gebhardt, Volker Gerhardt, Manfred Henningsen, Vittorio Hösle, Klaus Kodalle, Peter König, Daniel Krochmalnik, Jan-Ivar Lindén, Reiner Manstetten, Krzysztof Maurin, Peter J. Opitz, Thomas Petersen, Walter Rothholz, Florian Sattler, Stephan Sattler, Julius H. Schoeps, Peter von Sivers, Chiara Staude-Colli, Jakob Staude, Kurt Stenzel, Peter Weber-Schäfer, Reiner Wiehl und James Wood. (shrink)
Dieser Band präsentiert, gemeinsam mit anderen Beiträgen, die anlässlich der Gedenkfeier zum 100. Geburtstag von Leo Gabriel gehaltenen Vorträge am Institut für Philosophie der Universität Wien. Lange vor den gegenwärtigen Bestrebungen zu einer europäischen Integration hat Gabriel die Entwicklung der geistigen Gestalten Europas und das Verhältnis von Einheit und Vielheit integrativ zu erfassen versucht. Die Autorinnen und Autoren erörtern die Quellen sowie die Aktualität des integralen Denkens und vergleichen es mit phänomenologisch-existentialistischen, hermeneutischen, strukturalistischen und postmodernen Theorien. Überdies beinhaltet (...) der Band Zeugnisse und unveröffentlichte Manuskripte von Leo Gabriel. Aus dem Inhalt: Peter Kampits: Vorwort - Yvanka B. Raynova: Einleitung: Verantwortung für das Ganze - Leo Gabriel: Gestalten und Strukturen des integrativen Denkens - Leo Gabriel: Wissenschaft und Wertordnung (Unveröffentlichtes Manuskript) - Leo Gabriel Jr.: Von der Suche nach dem Ganzen zur Sucht nach Veränderung - Augustinus Karl Wucherer-Huldenfeld: Zur Aktualität des integralen Denkens Leo Gabriels - Sigrid Pöllinger: Wladimir S. Solowjew und der Begriff der All-Einheit - Günther Pöltner: Radikale Pluralität. Zur Problematik eines postmodernen Paradigmas - Yvanka B. Raynova: Integrales Denken im europäischen Kontext: Gabriel - Heidegger - Ricoeur - Roland Faber: "Insistenz". Zum "Nicht-Sein" Gottes bei Levinas, Deleuze und Whitehead - Rolf Kühn: Sinnlichkeit als Offenbarung. Eine phänomenologische Analyse zum Denken Simone Weils - Karl Baier: Der Mensch als Person und Anatman. Überlegungen zu einer Grundfrage im buddhistisch-christlichen Dialog - Werner Gabriel: Philosophisches Denken als Weg der Erlösung. Ein interkultureller Vergleich - Arno Böhler: Über die Dummheit: Einblick in den Abgrund des Denkens - Jürgen Trinks: Das offene Feld der Phantasie und die Fallstricke der Einbildung - Laurie Calhoun: The Paradox of Love and the Paradox of Morality: Triangular Reflections in Carol Reed's "The Third Man" - Yvanka B. Raynova: Leo Gabriel: Eine ausgewählte Bibliographie. (shrink)
Die Stellung der Philosophie zwischen Wissenschaft und Dichtung kommt in mannigfachen Formen zwischen Gedicht und Lehrbuchform zum Ausdruck. Die hier versammelten Beiträge gehen den Gründen für diese unterschiedlichen Darstellungsformen nach und zeigen deren methodische Bedeutung.
_Discourse on Metaphysics and Other Essays_ contains complete translations of the two essays that constitute the best introductions to Leibniz's complex thought: Discourse on Metaphysics of 1686 and Monadology of 1714. These are supplemented with two essays of special interest to the student of modern philosophy, On the Ultimate Origination of Things of 1697 and the Preface to his New Essays of 1703-1705.