Eine patientengerechte Versorgung ist ein hohes Ziel. Unangemessene Behandlung wie Unter- oder Überversorgung zu erkennen und zu vermeiden, stellt Ärztinnen/Ärzte und Pflegende am Krankenbett vor schwierige Entscheidungen. Hier ist die Entwicklung von praxistauglichen Orientierungshilfen angezeigt, die wissenschaftlichen Kriterien genügen und nicht allein auf Konsens beruhen. Die vorliegende Arbeit versucht, zentrale Normen zur Vermeidung von Über- und Unterversorgung zu formulieren und theoretisch zu fundieren. Dafür wird auf Basis einer Interessen-basierten Ethik eine Graduierung der Autonomie vorgenommen, indem zwischen schwacher und starker Autonomie (...) unterschieden wird. (shrink)
Ist es moralisch verantwortbar, Menschen mit technischen Eingriffen zu verbessern? Der Aufsatz versucht diese Frage zu beantworten, indem zwei Gefahren für Verbesserungswillige beleuchtet werden: der Verlust der Menschlichkeit und der unerwünschte Wandel der individuellen Persönlichkeit. Sodann wird ein „Liberalismus mit Auffangnetz“ als Lösung des Problems vorgestellt, die eine unterschiedliche Bewertung von reversiblen und irreversiblen Eingriffen vornimmt. Im letzten Schritt wird überprüft, wie weit diese Konzeption auch anwendbar ist, wenn Eltern ihre Kinder verbessern lassen wollen, also ein „informed consent“ nicht vorausgesetzt (...) werden kann. Dabei werden Argumente zurückgewiesen, die Habermas gegen eine Verbesserung von Kindern vorgebracht hat. (shrink)
Es wurde für die These argumentiert, dass der Begriff der Würde in der Medizinethik nutzlos sei und in den Fällen, in denen er verständlich verwendet wird, nichts anderes meint als den Respekt vor der Autonomie von Personen. In diesem Aufsatz soll gezeigt werden, dass diese These falsch ist. Es wird ein Begriff von Würde vorgestellt, der sich nicht auf den Begriff des Respekts vor der Autonomie von Personen reduzieren lässt. Anhand der Diskussion um ein Sterben in Würde soll auch deutlich (...) werden, dass auf den Begriff der Würde auch in der Medizinethik nicht verzichtet werden kann. (shrink)
Der Einsatz empirischer Forschungsmethoden in der Medizinethik hat zu Forderungen nach einem gewandelten Selbstverständnis der Medizinethik geführt, die sich mehr als eine integrierte Disziplin aus Sozialwissenschaften und Ethik verstehen solle. Dagegen wird hier die These vertreten, dass über Sinn und Unsinn des Einsatzes empirischer Methoden zunächst eine moralphilosophische Diskussion erforderlich ist. Medizinethiker müssen ausweisen können, welche empirischen Forschungsresultate zur Beantwortung normativer Fragen erforderlich sind. Ein solcher Ausweis beruht seinerseits jedoch auf normativen Annahmen, die ihrerseits moralphilosophischer Legitimation bedürfen. Der Beitrag untersucht (...) daher den Einsatz empirischer Methoden in der Medizinethik im Hinblick auf Verhältnis von ethischem Grundlagendiskurs und Methodologie der angewandten Ethik. Abschließend wird gefragt, ob nicht ein Großteil von empirischen Studien in der Medizinethik aus forschungsethischen Gründen problematisch ist. (shrink)
Die enorme Bedeutung, die Patientenverfügungen in der aktuellen ethisch-rechtlichen Diskussion zukommt, steht in gewissem Widerspruch zur geringen öffentlichen Bereitschaft, eine solche abzufassen. Dies wirft die ethische Frage auf, welche Argumente für das Abfassen von Patientenverfügungen sprechen. Zentral sind hierbei strebensethische Aspekte, die auf das Wünschenswerte und Lebenskluge einer solchen Entscheidung abheben. Mit einem um die soziokulturelle Perspektive erweiterten Identitätskonzept lässt sich für die Patientenverfügung als sinnvolles Instrument der Selbst-Deutung und Lebensplanung argumentieren. Zugleich verweist die soziokulturelle Dimension auf neue ethische Probleme (...) der Interpretation durch Dritte und der Stellvertreterrolle. Dabei wird ein Defizit in der sozial-empirischen und ethischen Auseinandersetzung um die Bedeutung von Interpretation, Beratung und Verantwortung von Stellvertretern offenkundig. (shrink)
Este pequeno texto é uma singela homenagem que dedico para o meu exprofessor da graduação em Filosofia e meu orientador no mestrado em Ética e Epistemologia da UFPI. Trata-se de um texto rememorativo e de agradecimentos pela convivência e aprendizagem que tive com o professor Dr. José Sérgio D. da Fonseca. A grata oportunidade de conhecer o professor Dr. José Sérgio ocorreu-me por volta do ano 2009 em uma disciplina de seminário, na qual o professor José Sérgio ministrou um curso (...) sobre filosofia da mente, se minha memória não falha. (shrink)
Während die terminale Sedierung neueren niederländischen Erhebungen zufolge bereits in mehr als 5% aller Sterbefälle zur Leidensminderung am Lebensende angewandt wird, sind viele der durch dieses Verfahren aufgeworfenen begrifflichen und ethischen Fragen weiterhin offen. Kontrovers ist insbesondere die begriffliche Einordnung der Kombination von terminaler Sedierung und Behandlungsabbruch sowie die Frage nach den dafür einschlägigen ethischen Kriterien. Ausgehend von einer Analyse von drei Szenarien mit unterschiedlicher kausaler Rollenverteilung argumentiere ich dafür, den Standardfall der Kombination von terminaler Sedierung und Behandlungsabbruch unter die (...) Kategorie der „passiven Sterbehilfe“ zu subsumieren und für sie dieselben ethischen Kriterien wie für den Behandlungsabbruch allein gelten zu lassen. Eine tentative vergleichende Bewertung ergibt, dass die terminale Sedierung als ultima ratio der Leidensminderung am Lebensende gegenüber der Alternative des assistierten Suizids insgesamt als ethisch vorzugswürdig gelten sollte, ohne jedoch die Alternative des assistierten Suizids als in toto unzulässig erscheinen zu lassen. (shrink)
A modernidade e a pós-modernidade estão atravessando um processo corrosivo da moral, numa relativização de valores em várias esferas. No desejo emancipatório, o indivíduo acaba desconfiado e descrente frente aos projetos históricos, cético frente aos padrões éticos e valores morais. Deseja viver intensamente, embalado pelo prazer. Cai, sem perceber, num individualismo narcisista. No entanto, este individualismo reinante já dá mostras de graus de responsabilidade, aberto às regras morais, à eqüidade, aberto ao futuro, como que numa reabilitação da inteligência sob forma (...) de ética. Verificamos um retorno à ética. (shrink)
The placebo drug reactions from controlled trials were studied for the first time systematically for efficacy and the safety in drug data pooled from randomized, placebo-controlled, multicentre studies. Results: The efficacy of placebo on clinical symptoms and outcome varied between the therapeutic indications. However, no placebo effects on laboratory values, as e.g. blood glucose or Hb1c in diabetics, were noted. The frequency and type of placebo-induced adverse reactions also varied between indication groups. The placebo side effect profile was largely similar (...) to the side effect profile of the active treatment. The mechanisms of placebo effects are manyfold and varied (e.g. endorphin release, conditioning), much lacks explanation. Conclusion: Since the prescription of non-evidence based medicines (= pseudoplacebos) may clearly also result in serious adverse effects, such practice may not only be non-beneficial but may even be harmful. In clinical research, the judicious use of placebo remains essential to establish the efficacy and safety, safeguarding that patients receiving placebo will not be subject to harm and are fully informed. (shrink)
Grata lembrança: Memória e Celebração remontam os meus estudos de Teologia e, em particular a Carta Encíclica do Sumo Pontífice Beato João Paulo II sobre a Bem-aventurada Virgem Maria na vida da Igreja e no mundo. Faz memória ao Concílio Ecumênico Vaticano II especialmente a Constituição Dogmática Lumen Gentium sobre a Igreja, destacando o Capítulo VIII sobre a Bem-aventurada Virgem Maria Mãe de Deus no Mistério de Cristo e da Igreja. Por fim torna presente momentos agradáveis vividos e celebrados em (...) Família principalmente do carinho legado pelos meus antepassados para com Nossa Senhora com o Livro Famiglia Zechinel Leva. (shrink)
Die allogene Transplantation von Blutstammzellen aus dem Körper von Kindern, die der Spende nicht selbst zustimmen können, in den Körper eines kranken Geschwisterkindes wirft schwierige ethische Fragen auf. Wie kann ein risikobehafteter, fremdnütziger medizinischer Eingriff ethisch gerechtfertigt werden? In dieser Arbeit werden Argumente kritisch untersucht, nach denen das Spenderkind eine Pflicht habe, bei der Transplantation mitzumachen. Die Idee der Pflicht ist nachvollziehbar aus der Perspektive der Eltern, die zwar in einem Fürsorgekonflikt sind (ein Kind zu Gunsten der Rettung des anderen (...) verletzen zu müssen), aber selbst eine Pflicht haben, für das Leben des kranken Kindes zu kämpfen. Eine Analyse des Pflichtbegriffs zeigt jedoch, dass die Erfüllung einer Pflicht daran gebunden ist, entscheidungskompetent zu sein. Drei Wege werden untersucht, eine solche Pflicht dennochzuzuschreiben: i) die Eltern übertragenihre Pflicht auf das Kind; ii) die Interessen des Spenderkindes implizieren eine Pflicht; iii) Geschwisterkinder haben aufgrund ihrer vertrauten Familienbeziehungen Pflichten untereinander, die auch die Pflicht zu spenden beinhalten. Alle drei Zuschreibungsstrategien werden als unhaltbar kritisiert. Das Ergebnis lautet, dass die Pflicht, einem Geschwisterkind Körpergewebe zu spenden, einem nicht-einwilligungsfähigen Kind nicht zugeschrieben werden kann. Andere philosophische Ansätze zur Stammzellspende von Kindern an Familienangehörige müssten entwickelt und geprüft werden. (shrink)
Die Einführung der Fallpauschalen-basierten Finanzierung der Krankenhäuser ist ein erneuter Versuch, die Kosten in diesem Bereich zu reduzieren. Folge dieses Anreizsystems ist u. a. eine deutliche Verkürzung der Verweildauer der Patienten im Krankenhaus. Das wiederum führt zu durchschnittlich kränkeren Patienten und einer deutlichen Arbeitsverdichtung für alle. Vor diesem Hintergrund wird anhand empirischer Daten die Situation der Pflege mit drastischen Einschränkungen beschrieben und es werden Hypothesen zur Begründung aufgestellt. Daran knüpft sich die Frage, welche Art der Versorgung die Patienten mit kürzer (...) werdender Verweildauer und immer häufiger auftretenden chronischen Krankheiten neben der ärztlichen Therapie benötigen. Dies baut auf der Theorie der Aufgaben zur Krankheitsbewältigung auf, die Patienten befähigen sollen, mit Krankheiten in ihrem eigenen Sinne umgehen zu können. Die Kernaufgaben der Pflege werden hier mit dem Ziel der forcierten Förderung der Entlassungsfähigkeit verbunden mit einem Empowerment der Patienten verknüpft. Organisatorisch bietet sich als Lösung der Einsatz von Primary Nurses an. Die derzeitige Situation in der Pflege widerspricht den genannten Sollvorstellungen diametral. Im Sinne einer sicheren und effektiven Versorgung von Patienten im Krankenhaus muss der Pflegedienst inhaltlich völlig anders aufgestellt und mit weiteren Kompetenzen ausgestattet werden. (shrink)
Using placebos in day-to-day practice is an ethical problem. This paper summarises the available epidemiological evidence to support this difficult decision. Based on these data we propose to differentiate between placebo and “knowledge framing”. While the use of placebo should be confined to experimental settings in clinical trials, knowledge framing — which is only conceptually different from placebo — is a desired, expected and necessary component of any doctor-patient encounter. Examples from daily practice demonstrate both, the need to investigate the (...) effects of knowledge framing and its impact on ethical, medical, economical and legal decisions. (shrink)
In der gegenwärtigen Diskussion um Patientenverfügungen dominieren die Fragen nach deren Reichweite und Verbindlichkeit. Diese bilden, ebenso wie die Kontroverse um diese beiden Themen, die professionsspezifische Sichtweise von Ärzten und Juristen ab. Aus Patientenperspektive jedoch, so die Ergebnisse einer Studie mit 272 Tumorpatienten, stellt sich die Situation anders dar: Hier fungieren Patientenverfügungen vielmehr als Türöffner für eine intensivere Kommunikation mit Ärzten, aber auch mit Angehörigen und mit sich selbst. Die Frage nach der Verbindlichkeit spielt demgegenüber nur eine nachgeordnete Rolle.
O Artigo Episcopado Brasileiro em São Paulo – Unidade da Igreja no Brasil marca o itinerário da Igreja no Brasil no final do Século XIX. Como situar a sociedade brasileira no Século XIX? Como a Igreja reagiu ao Estado Republicano? Qual foi o papel do Romano Pontífice na Igreja no Brasil? A Reunião dos Bispos em São Paulo em 1890 sela a Unidade do Episcopado. O tema é oportuno quando pontuamos os 60 anos da CNBB (1952-2012) e os 50 anos (...) da Abertura do Concílio Ecumênico Vaticano II (1962-2012). A Igreja é que Una tanto mais será luz para a sociedade se se apresentar Unida. (shrink)
Ethical conflicts have always been connected with new techniques of reproductive medicine such as in-vitro fertilization. The fundamental question is: When does human life begin and from which stage of development should the embryo be protected? This question cannot be solved by scientific findings only. In prenatal ontogenesis there is no moment during the development from the fertilized oocyte to a human being which could be recognized as an orientation point for all ethical problems connected with the question of the (...) right to dispose of prenatal life (interruption of pregnancy, research on embryos). The protection of an individual human life must be valid for all in the same manner and from the very beginning on. It must not depend on value judgments or on stages of development, so-called grades of humanity, because these would then become selection criteria. Procreated life must have the right to be born. These were the essential ethical arguments which led to the German Embryo Protection Law. (shrink)
Versuche zur Geschlechtswahl bei der Befruchtung führten in jüngerer Zeit zu anwendbaren, wenngleich noch eingeschränkt erfolgssicheren Techniken. Deren ethische und rechtliche Bewertungen stehen im Mittelpunkt dieser Abhandlung. In Gesellschaften und Kulturen mit traditioneller Bevorzugung männlicher Nachkommenschaft gibt es einerseits ein starkes Interesse für die Geschlechtswahl, andererseits wird in einigen westlichen Ländern der vorgeburtlichen Geschlechtswahl sehr geringe praktische Bedeutung beigemessen. Dabei unterscheidet sich die Verfügbarkeit der entsprechenden reproduktionsmedizinischen Verfahren von freier Zugänglichkeit zu allen Methoden (Präimplantationsdiagnostik, Spermatozoentrennung usw.) des Fortpflanzungsmedizinmarkts (USA) bis (...) hin zu strenger Reglementierung (Deutschland). Es wird anhand der wissenschaftlichen Literatur der Frage nachgegangen, welche für die Begründung rechtlicher Regelung beachtlichen sozialen oder gesundheitlichen Gefährdungen durch präkonzeptionelle Geschlechtswahl verursacht werden könnten, und welche Gründe es andererseits für die Zulässigkeit sozial motivierter präkonzeptioneller Geschlechtswahl gibt. (shrink)
O artigo apresenta uma analise a partir da renovação eclesiológica do Vaticano II, em seguida apresenta a pneumatologia como origem desta renovação. A comunhão na Igreja só será possível através do Espírito Santo.
To say that the liturgy is a question of faith means that your object is transcendent and has to do with God and with one unique feature, ie, the very act of celebrating an act of faith. The liturgy is not only motivated by faith, but it is their faith in words, which is a very peculiar dimension.