Krankheit und Verwundung gehörten in der Antike zum Alltag der Soldaten. Die militärische Fachschriftstellerei der Antike hat sich aus verschiedenen Blickwinkeln und mit unterschiedlichen Zielstellungen mit zahlreichen Aspekten des Militärwesens ihrer Zeit befasst. Der vorliegende Beitrag untersucht deshalb die Behandlung von Krankheit und Verwundung in den griechischen und römischen militärischen Fachschriften vom 4. Jh. v. Chr. bis ins 6. Jh. n. Chr. Aufgrund der spärlichen Forschungsliteratur zu diesem Thema steht die vergleichende Quellenanalyse der erhaltenen militärischen Fachschriften dieses Zeitraums im Vordergrund. (...) Ein kurzer Überblick über die literarische Gattung „Antike militärische Fachschriften“ sowie über die Entwicklung der Militärmedizin in der griechisch-römischen Antike bietet den nötigen Bezugsrahmen für die historische und literaturhistorische Einordnung der untersuchten Quellen. -/- Diseases and wounds were part of a soldier‘s everyday life in Greco-Roman antiquity. Ancient military manuals dealt with numerous aspects of contemporary military affairs from different perspectives and with various objectives. Therefore, this paper analyses how ancient Greek and Roman military manuals between the fourth century BC and the sixth century AD deal with diseases and wounds in the military. Due to scarce research literature on this topic the present paper focuses on the analysis of the surviving military manuals from this period. A brief overview of ancient military manuals as a literary genre as well as of the development of the ancient military medicine provides an historical and literary historical reference framework for the source analysis. (shrink)
Der Artikel stellt eine Unterrichtseinheit für die Lektürephase des Lateinunterrichts dar, die vor allem für die Sekundarstufe II geeignet ist. Die vorzustellende Unterrichtsreihe geht von der Fragestellung "Kann man Liebe lehren und lernen?" aus, wobei zunächst herausgearbeitet werden soll, was wir und was die Schüler unter "Liebe" verstehen, und dann allgemein und in Bezug auf unsere eigene Lebenswelt diskutiert wird, ob sich Liebe lehren und lernen lasse, sei es durch Ratgeber, Flirtschulen, oder Tipps von anderen. Im Anschluss beginnt die Lektüre (...) mit dem Proömium der Ars amatoria (ars 1, 1-40), in dem Ovid die eingangs erwähnte These aufstellt und die Liebe mit der Seefahrt und dem Kampf vergleicht, die man ja ebenfalls lernen könne und müsse, und das Programm seines "Lehrbuchs" vorstellt: ein Mädchen finden, es für sich gewinnen, der Beziehung Dauer verleihen. Im Anschluss daran wird die These Ovids diskutiert, sein Konzept wird mit dem moderner Liebesratgeber verglichen, sein Verständnis von "Liebe" wird näher charakterisiert und mit dem Vorverständnis der Lerngruppe zu "Liebe" und deren lernbarkeit verglichen. Um das Konzept besser zu verstehen, werden einige seiner "Tipps" aus den beiden ersten Büchern in kurzen Auszügen - ohne die langen mythologischen Exkurse - im Original, teils auch zweisprachig, gelesen. Zum Abschluss der Reihe kommt [Ovids] Eingangsthese gründlich auf den Prüfstand. Ein Leserbrief an Ovid dokumentiert das Textverständnis und die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Unterrichtsreihe ist für die Oberstufe gedacht und nimmt ca. 12-16 Unterrichtsstunden in Anspruch. Zum Artikel gehören die aufbereiteten Textauszüge sowie ein Tafelbild und eine Übersicht über das Lernvokabular (Aufbauwortschatz zur Lektürereihe). (shrink)
Der Aufsatz befasst sich mit der Lektüre philosophischer Texte im Latein- und Griechischunterricht. Er diskutiert Kriterien der Themen- und Textauswahl; erörtert Möglichkeiten der Motivierung der Schüler zur aktiven Auseinandersetzung mit philosophischen Themen und Texten sowie die Möglichkeit der Behandlung philosophischer Themen und Texte bereits in der Lehrbuchphase.
The Prussian Protestant Daniel Hermann is an important Neo-Latin poet. He lived from probably 1543 until 1601. Hermann studied at Königsberg, Straßburg, Basel and Wittenberg. Afterwards he served as a secretary at the Imperial Court at Vienna, later as a secretary of the city of Danzig and permanent ambassador of Danzig at the Royal Polish court during the wars against Russia. After the war he married and settled down in Riga and became the secretary of the Polish governor Cardinal Radziwil (...) and later of the general Georg Fahrensbach. Besides lots of poems on academical, political and private occasions he wrote letters in poetic form as well as theological, philosophical and political poems. This paper provides an overview over Hermann ’s life and his poetry, especially the poems written and published in Riga, and a short summary of the research on this poet. (shrink)
In the Odyssey, there is a description of Odysseus being recognized by his age-old and decrepit dog Argos, whom he had reared and trained himself before his departure for Troy. This so-called Argos episode (Od. 17.290–327) is still famous today. It has been continuously treated by generations of scholars from antiquity to our time and served as an inspiration to both the visual arts and literature. The present article deals with the function and intended effects of the Argos scene. After (...) a brief synopsis of the position of this scene within the Odyssey as well as of its content and structure, the author discusses the role of dogs in the Iliad and the Odyssey. The focus of this article lies on the interpretations of the Argos scene, suggested by scholars so far, and on their review by means of a close reading to check their plausibility. (shrink)
In the Anabasis, his autobiographical account on the retreat of the Greek mercenary army after the defeat of the Persian prince Cyrus the Younger, Xenophon mentions a significant number of sacrifices. This paper deals with the analysis of the ritual, pragmatical, and narratological functions of these references as well as of their lexis and complexity. Therefore also a short overview of the role of sacrifices in the ancient Greek religion with a focus on military contexts is given.
Luthers »Von der Freiheit eines Christenmenschen« bietet einen Einblick in sein Menschenbild. Die philosophisch-ethische Perspektive ist für den Einsatz in der Oberstufe konzipiert, wo sie auch einen Hintergrund für das Zentralabiturthema im Fach Religion bietet.
The article presents a lesson (1-2 units) on the textual tradition of ancient Greek texts and their implications for source criticism. Using a fictitious example, the various possibilities of textual tradition are presented, and using a text by Herodotus on the Battle of Thermopylae, the effects of various readings on the interpretation of the source are illustrated. In addition to the article, a teacher's lecture and multiple worksheets and a PowerPoint presentation on the website of the magazine are available.
Die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes basieren auf Vorträgen aus der gleichnamigen fachdidaktischen Vortragsreihe, die seit 2013 am Seminar für Klassische Philologie der Philipps-Universität Marburg stattfindet. Sie beleuchten zentrale und aktuelle Aspekte eines zeitgemäßen altsprachlichen Unterrichts: von Fragen der Kompetenzorientierung (Rainer Nickel) und Individualisierung (Heike Wolf) über Textübersetzung und Wortschatzarbeit (Peter Kuhlmann), multimediale Zugänge zu Realien aus der Sicht des Althistorikers (Florian Krüpe) und Zugänge zum römischen Alltagsleben über die Dichtung (Tobias Brandt) sowie das Verhältnis von Text und Bild (Hans-Joachim Glücklich) (...) bis hin zu Überlegungen, was wir aus dem mittelalterlichen Lateinunterricht für die heutige Unterrichtspraxis lernen können (Jessica Kreutz). (shrink)
Metrisch gebundene Texte sind aus dem altsprachlichen Unterricht nicht wegzudenken: Vergil, Ovid, Horaz, Catull und Martial sind nur einige typische Autoren für die Dichtungslektüre im Lateinunterricht; Homer, Sophokles und Euripides sind typische Beispiele für den Griechischunterricht. Die Curricula schlagen eine Vielzahl poetischer Texte als mögliche Lektüren vor. Allein diese unvollständige Autorenauswahl zeigt schon, dass man allein mit der Behandlung von daktylischem Hexameter und elegischem Distichon nicht besonders weit kommt, will man nicht die Textauswahl nach solchen rein formalen Kriterien unnötig und (...) unzulässig einschränken oder bei allen anderen Metra so tun, als läse man Prosa. Denn ein solches Vorgehen ermöglicht zwar eine Übersetzung, ein wirkliches Verständnis der Texte bleibt den Schülern aber verwehrt, da ihnen die Wirkung des Metrums, der Einschnitte, der Betonung bestimmter Positionen im Vers und nicht zuletzt ästhetische Aspekte verborgen bleiben oder allenfalls indirekt durch den metrischen Vortrag des Lehrers oder eine stilistische Analyse erschlossen werden. -/- Der vorliegende Band widmet sich daher grundlegenden Fragen zum Thema lateinischer und griechischer Prosodie und Metrik im Unterricht unter Einbeziehung der Lehrpläne und einer Befragung von Lehrkräften. Daneben finden sich Praxisbeispiele zu Catull, Ovid, Terenz und Homer, Überlegungen zur Beziehung von Musik und Metrik sowie eine Anregung zum Dichten in lateinischer Sprache. -/- Mit Beiträgen von: Gregor Bitto, John Bulwer, Fabiola Dengler, Boris Dunsch, Magnus Frisch, Hans-Joachim Glücklich, Christoph Kugelmeier, Immanuel Musäus, Jens Pickenhan, Anna Elissa Radke, Wolfgang Schoedel, Katharina Waack-Erdmann und Heike Wolf. (shrink)
The article presents a series of lessons on the Ariadne myth in Ovid. Attached are a graphic illustration and worksheets with the edited text, pictures, a map and a list of the required additional vocabulary.
In der Didaktik der Alten Sprachen wird die kolometrische Methode häufig auf die Visualisierung von Haupt- und Nebensätzen mittels Einrückmethode beschränkt. Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die fachwissenschaftlichen Grundlagen der Kolometrie und zeigt auf, welche Möglichkeiten sich daraus - unabhängig von der Einrückmethode und dartüber hinaus - für den Unterricht in Latein und Griechisch ergeben.
Der Aufsatz enthält einen Unterrichtsentwurf zur Kontrastierung des Selbstbildes des Kaisers Augustus, wie er es in den Res gestae entwirft, mit den Urteilen moderner Historiker über ihn.
Der Artikel analysiert Seneca, Epistulae morales ad Lucilium 116 didaktisch und stellt eine Unterrichtseinheit für die gymnasiale Oberstufe im Lateinunterricht vor. Beigefügt sind ein Tafelbild sowie Kopiervorlagen mit für den Unterricht aufbereitetem lateinischen Text und Arbeitsaufträgen für die Schüler.
Der Beitrag diskutiert Kriterien der Textauswahl für die Lektüre biographischer und historiographischer Texte im Lateinunterricht am Beispiel der Viten des Nepos. Dabei wird auch ein allgemeiner Überblick über Kriterien der Lektüreauswahl gegeben und die Geschichte der Neposlektüre im Lateinunterricht nachgezeichnet. Es werden Argumente für die Lektüre der Neposviten unter verschiedenen Gesichtspunkten diskutiert.
The Protestant Prussian humanist Daniel Hermann (1543-1601) wrote the occasional poem De vita literata sive scholastica which he performed publicly at the newly established Academy of Straßburg probably in 1567 on behalf of the Academys headmaster when he was still a student himself. In this poem he praises and characterizes the academic life as the most useful and most excellent occupation in the world. He shows that scholarship and science guide the thoughts and the feelings of the students, investigate what (...) is true and what is just, and show gods working. Besides he gives an historical outline of the academic life from the beginning of time up to his own era. He claims that scholarship and science were never more prosperous than in Christianity. He describes the difficulties of academic teaching as well as a scholars eternal fame by virtue of his writings and of his effects to the society. He stresses the importance of academic education as well as Christs help for the solution of present political and military problems. (shrink)