Abstract
Der Beitrag untersucht, welche Rolle Glaubenssysteme im Anthropozän spielen. Behandelt wird einmal das Glaubenssystem, auf dessen Grundlage alle Fakten und Argumente so organisiert und interpretiert werden, dass sie dazu beitragen, die negativen Auswirkungen des Anthropozäns zurückzuweisen. Der Schwerpunkt des Artikels liegt jedoch auf den Glaubenssystemen, in deren Rahmen umfangreiche Forschungen nachweisen, dass große Teile der Menschheit für die Fehlentwicklungen im Anthropozän verantwortlich sind. Eine „dunkelgrüne Religion“ beeinflusst die Wahrnehmung, Untersuchung und Interpretation der Natur und begründet die Kritik an den negativen Entwicklungen unter Bezug auf religiöse Glaubens- und Referenzsysteme. Sodann werden sakralen Formen der Kritik beschrieben, wie sie z.B. in der Bewegung „Fridays for Future“ sichtbar werden. Deutlich wird dabei, dass grundlegende Veränderungen gesellschaftlichen Verhaltens in Glaubenssystemen verankert sein müssen, um die intendierte Wirksamkeit zu entfalten.