Abstract
Anleitungen zur Selbstperfektionierung wurden geschrieben, um für eine radikale Lebensreform zu werben. Die Kommunikation unter den Reformbefürwortern erfolgte über Schreiben, Lesen und Diskutieren, um Praktiken, Kenntnisse und den Zusammenhalt zu fördern. Da es nur wenigen gelang, sich zeitlebens einem entsagungsvollen Lebensstil zu unterziehen, erwachten immer wieder Bewegungen, die aufs Neue Ängste und Hoffnungen der Menschen artikulierten und zeitgemäße Rezepte für ein glücklicheres Leben lieferten. Ältere Schriften wurden von späteren Generationen verarbeitet und neu interpretiert. Waren die Anleitungen überzeugend, förderten sie über längere Zeit soziokulturelle Prozesse innerhalb der Gesellschaft. Zunächst radikal scheinende Forderungen wurden schließlich allgemein anerkannt.