Der Leib als Umschlagstelle zwischen Kultur und Natur

Yearbook for Eastern and Western Philosophy 2017 (2):20-34 (2017)
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Abstract

Zusammenfassung Leibliches Verhalten, sei es Gehen, Wahrnehmen, Sprechen, Hantieren, Essen oder raumzeitliche Orientierung, entspringt diesseits von Natur und Kultur einer Lebenswelt, in der alles mehr oder weniger natürlich vorgeprägt wie künstlich geformt ist. Es vollzieht sich in zwischenleiblichem Verkehr mit Anderen. Es verkörpert sich in einer Zwischensphäre von Werkzeugen, Apparaturen, Medien und Symbolen. Es zehrt von einer natürlichen Vorgeschichte. In seiner Doppelrolle als Leibkörper bildet der Leib eine „Umschlagstelle” zwischen Natur und Kultur, zwischen Eigenem und Fremdem. So fungiert die Natur innerhalb der Lebenswelt, bevor sie sich in Form alltäglicher Störungen, methodisch und technisch herbeigeführter Eingriffe oder pathologischer Spaltungen absondert. Unser Leib ist nicht aus einem Guss. Reine Natur und reine Kultur sind Konstrukte der Moderne, die aus einer naturalistischen oder kulturalistischen Leibvergessenheit resultieren.

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