Baden-Baden: Nomos (
2013)
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Abstract
Obwohl Claude Lefort auaerhalb Frankreichs nur Eingeweihten bekannt sein durfte, war er einer der einflussreichsten politischen Theoretiker fur den franzosischen Diskurs seit dem Zweiten Weltkrieg. Nach dem Krieg hatte er in diversen Projekten an der Etablierung einer franzosischen kritischen Linken pragend mitgewirkt, die sich gegen die partei- und Sowjetunionstreue Linie Sartres durchzusetzen hatte. So entwickelte er ein Verstandnis des kommunistischen Totalitarismus, das dann gleichsam eine Kontrastfolie fur seine Demokratie- und Menschenrechtstheorie abgeben konnte. In allen diesen Aspekten lassen sich wesentliche Entwicklungen auch der internationalen politiktheoretischen Debatten auf seine Diskussionsbeitrage zuruckfuhren. Am bekanntesten ist sicherlich seine These von der Verortung des Kerns der Demokratie in einer streitbaren Zivilgesellschaft, welche sich der staatlichen Kontrolle ebenso entzieht, wie sie die Besetzung des "leeren Ortes der Macht" durch die politischen Akteure verhindert. Der Band rekonstruiert die Demokratie- und Politiktheorie Leforts und bettet jene bekannte These in vielfaltige und sehr viel weiter reichende theoretische Kontexte ein. In der Arbeit mit den Ideen Leforts konnen die Beitrager daruber hinaus zeigen, dass Leforts Theorie auch fur aktuelle Phanomene und Debatten (wie z.B. die Occupy!-Bewegung, die Debatte um den Populismus und diejenige um die Konstitutionalisierung des Volkerrechts) nach wie vor von groaer Originalitat und ungeminderter Bedeutung ist.