Georg Ernst Stahl (1659-1734) in wissenschaftshistorischer Sicht
Acta Historica Leopoldina 30 (
2000)
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Abstract
Georg Ernst Stahl (1659-1734) was a German physician and chemist. The book (in German) documents a symposium of the Academy Leopoldina on his works and thoughts that contributed to the Enlightenment. Der weite Horizont seines Denkens und seiner Arbeiten umfasst die Phlogiston-Theorie der Verbrennung, die später mit der Entdeckung des Sauerstoffs widerlegt wurde, aber dennoch wichtige Erkenntnisse zur Reversibilität von Reaktionen und zur unsichtbaren Persistenz der beteiligten chemischen Komponenten beitrug. Seine Gedanken zur Rolle der „Anima“, die heute überholt erscheinen, führten bereits am Beginn des 18. Jahrhunderts Konzepte ein, die für die moderne Biologie und Psychologie von Bedeutung sind. Dazu zählen etwa Homöostase, Synergie, die Vorbereitung willentlicher Bewegungen und Unterschiede zwischen unbewussten aber vernünftigen Handlungen und solchen, die von rationalen Erwägungen geleitet werden. Stahls medizinisches Hauptwerk ist die „Theoria medica vera”, Halle 1708. Eine der zentralen Publikationen zur chemischen Theorie der Verbrennung ist die „Zymotechnia fundamentalis seu fermentationis theoria generalis”, Halle 1697, in deutscher Sprache 1734. Siehe auch „Georg Ernst Stahl (1659-1734), German Physician and Chemist“, Artikel von A. Gierer, in: Encyclopedia of the Enlightenment (Hg. A.C. Kors), Bd. 4, Oxford University Press, New York 2003, S. 124-125.