Abstract
Meine erste „Begegnung“ mit Hans Albert war zwar lediglich indirekter Natur, sie war aber für die Ausrichtung meiner Forschungsinteressen und für meinen akademischen Werdegang höchst folgenreich. Nach dem Abitur hatte ich mich – gegen den Rat meines Lateinlehrers, der mir dringend empfahl, ein „vernünftiges“ Fach, nämlich Latein, zu studieren – für die Soziologie entschieden und verbrachte die ersten drei Semester an der RWTH in Aachen, meiner Heimatstadt, an der Arnold Gehlen lehrte. Ich kann mich zwar nicht mehr erinnern, ob dies in meinem zweiten oder dritten Semester war, und auch nicht, wie ich auf die Lektüre gestoßen war, aber mir ist noch höchst lebhaft in Erinnerung, dass ich auf dem Rückweg von einer Vorlesung nach Aachen-Forst, der Vorstadt in der ich wohnte, in der Straßenbahn einen Artikel – ich meine, er war von Helmut Spinner – über den von Hans Albert vertretenen kritischen Rationalismus Karl Poppers las, der mich regelrecht elektrisierte und so nachhaltig beeindruckte, dass Alberts Schriften fortan für mich zur entscheidenden Orientierungshilfe bei der Ausrichtung meines Studiums und der Herausbildung meiner späteren Forschungsinteressen wurden.