Hildesheim: Olms Verlag (
2010)
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Abstract
Die Kritik der Urteilskraft legt zum ersten Mal die philosophische Bedeutung des Geschmacks im Rahmen des Kritizismus dar. Es handelt sich um eine kritische Lösung für ein Problem, das Kant über zwei Jahrzehnten beschäftigt und ihn in Verlegenheit gebracht hatte. In der Schwierigkeit, die menschliche Fähigkeit zur ästhetischen Beurteilung des Schönen und das subjektive Gefühl der Reflexion philosophisch zu erklären, verbarg sich ein umfangreicheres Problem. Denn das ästhetische Problem stellte exemplarisch die Schwierigkeit dar, die Rationalität des sinnlichen Individuums auf Grundlage der modernen Metaphysik und Erkenntnistheorie aufzustellen. Die vorliegende Untersuchung rekonstruiert die Entwicklung des ästhetischen Projekts Kants von 1770 bis 1790 vor dem Hintergrund dieser Problematik, mit dem Ziel, die Rolle der Kritik des ästhetischen Geschmacksurteils im System der Vernunft zu erörtern und die historische Bedeutung dieser Theorie im Kontext der Leibniz-Wolffschen Schulphilosophie zu beleuchten.