Abstract
This paper shows how different axiomatic and constructive approaches within quantum field theory can be understood in terms of the so-called ,picture theory' of Heinrich Hertz. Each approach will count as a different picture due to the different status of the various concepts (symbols) they are employing, like observables, gauge invariance, confinement or the space-time continuum. An important difference with the original Hertzian approach is the fact that the different approaches in quantum field theory have partially overlapping, partially supplementing domains of application. This also marks some of the parallels and differences with contemporary debates on structural realism and model-theoretic approaches in the philosophy of physics. The objection that the talk about different pictures just relies on the fact that quantum field theory is unfinished will be countered. Finally, the Hertzian approach will be briefly elaborated and embedded into its philosophical successor projects of Cassirer and Goodman. German Dieser Aufsatz zeigt, wie verschiedene axiomatische und konstruktive Ansätze in der Quantenfeldtheorie mit Hilfe der sogenannten ,,Bildtheorie“ von Heinrich Hertz verstanden werden können. Aufgrund der unterschiedlichen Stellungen der verschiedenen Konzepte (Symbole), die diese Ansätze benutzen - wie etwa Observable, Eichinvarianz, Confinement oder Raum-Zeit-Kontinuum - wird jeder als ein eigenes Bild zu betrachten sein. Ein wichtiger Unterschied zu Hertz' ursprünglicher Fassung der Bildtheorie sind dabei die unterschiedlichen Anwendungsbereiche der Ansätze in der Quantenfeldtheorie. Diese überschneiden sich zum Teil, zum Teil ergänzen sie einander. Dadurch ergeben sich für die bildtheoretische Interpretation wichtige Parallelen und Unterschiede zu anderen Positionen in der Philosophie der Physik, insbesondere zum Strukturrealismus und zur Modell-Theorie. Neben diesen diskutiere ich den Einwand, dass die Redeweise von verschiedenen Bildern in der Quantenfeldtheorie nur deshalb möglich sei, weil die Theorie noch nicht abgeschlossen ist. Schließlich erweitere ich die Hertzsche Bildtheorie und setze sie dabei in Beziehung zu ihren philosophischen Nachfolgeprojekten bei Cassirer und Goodman.