Abstract
Während in der Forschungsliteratur zu Berkeleys Theorien bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts Gesamtdarstellungen dominierten, in denen es wie zum Beispiel in den Monographien von A. A. Luce, Ian Tipton und George Pitcher um die Kritik oder Verteidigung seines Immaterialismus und direkten Realismus geht, konzentriert sich die Diskussion seit den 80er Jahren auf die Untersuchung historischer Entwicklungslinien sowie auf einzelne konzeptuelle und argumentative Beiträge Berkeleys zur Erkenntnistheorie und Metaphysik. Im folgenden wird anhand von drei zentralen Fragestellungen ein repräsentativer Überblick über die Forschungsliteratur zu Berkeleys Philosophie gegeben: Auf welche Weise kritisiert Berkeley den Repräsentationalismus, und wie verteidigt er seinen Immaterialismus? Wird Berkeley seinem Anspruch gerecht, unserem Alltagsrealismus in wesentlichen Punkten Rechnung zu tragen? Wodurch zeichnet sich Berkeleys direkter Realismus aus?