Der sprachlose Philosoph: Ludwig Wittgensteins Philosophie als lebensgeschichtliche Selbstreflexion

Würzburg: Königshausen & Neumann (2020)
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Abstract

Ludwig Wittgenstein gilt als der Sprachphilosoph. Mit dem 'Tractatus logico-philosophicus' und den 'Philosophischen Untersuchungen' hat er die entscheidenden Texte verfasst, die den linguistic turn der modernen Philosophie begründen. Dass sich die beiden Ansätze eklatant widersprechen, ist oft bemerkt und diskutiert worden. Nicht aber, dass Wittgenstein in dieser systemimmanenten Konkurrenz mehr als ein innerphilosophisches Problem verhandelt. Tatsächlich muss man seine philosophische Entwicklung auch als eine Auseinandersetzung mit seiner eigenen Lebensgeschichte begreifen. Dabei spielt eine wichtige Rolle, dass Wittgenstein erst mit vier Jahren zu sprechen begann und offenkundig eine autistische Kindheitsperiode durchlief, die sich später zum Bild einer postautistischen Persönlichkeit entwickelte. Seine teilweise bizarren Verhaltensweisen sind oft genug 'anekdotisch' berichtet worden. Eine verständliche Vorsicht gegenüber 'psychologischen' Ableitungen hat dazu geführt, dass die Spuren, die auf einen engen Zusammenhang zwischen seinem lebensgeschichtlichen Schicksal und seinem Denken verweisen, nicht verfolgt wurden. Tatsächlich erschliesst sich seine Philosophie in neuer und überraschender Weise, wenn man sie als lebensgeschichtliche Selbstreflexion versteht.

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