“Evidence-based ethics”?—On hypothetical and categorical norms in medicine

Ethik in der Medizin 24 (1):5-17 (2012)
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Abstract

ZusammenfassungIm Zuge des „empirical turn“ der Medizin- und Bioethik ist von verschiedenen Autoren in den vergangenen Jahren die Idee einer „evidenzbasierten Ethik“ diskutiert worden. Die Analogie zwischen evidenzbasierter Medizin und „evidenzbasierter Ethik“ soll in diesem Beitrag kritisch diskutiert und dabei gezeigt werden, dass der Ausdruck „evidenzbasierte Ethik“ irreführend ist. Zentraler Ausgangspunkt der Kritik ist die unterschiedliche Bedeutung, die empirische Informationen für das medizinisch-klinische Urteil zum einen und das ethische Urteil in der Medizin zum anderen haben. Im medizinisch-klinischen Urteil können mit Hilfe empirischer Informationen hypothetische Handlungsnormen generiert werden, welche auf den der Medizin inhärenten Zwecksetzungen basieren. Bei Fragen der Ethik in der Medizin hingegen sind die Handlungsziele selbst Gegenstand des Urteils; diese aber können allein aus empirischem Wissen heraus nicht zureichend bestimmt werden. Die Diskussion um die Möglichkeit einer „evidenzbasierten Ethik“ eröffnet weiterhin aufschlussreiche Perspektiven in Bezug auf empirische Forschung und den Umgang mit empirischen Informationen in der Angewandten Ethik und das Aufgabenfeld der Medizinethik.

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