Abstract
Sicher nicht problematisch ist die Behauptung, daß Fichte in seiner Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre von 1794/95 eine Begründung der Transzendentalphilosophie unternimmt. Von großer Wichtigkeit muß deshalb auch die Frage sein, ob ihm das auch gelungen ist. Ich will die Problemstellung der Grundlage von 1794/95 zunächst im Ausgang von Kant und Reinhold entwickeln und anschließend auf ein Begründungsproblem eingehen, das m. E. weder von Fichte noch von der neueren Forschungsliteratur angemessen berücksichtigt ist. Vorausgreifend kann dieses Problem so bestimmt werden, daß Fichte die Qualitätskategorie der Realität - das »Ich bin« des ersten Grundsatzes - nicht mit dem dritten Grundsatz der Bestimmung in Einklang bringen kann, da die Limitation oder die Bestimmbarkeit von Fichte quantitativ und nicht qualitativ verstanden wird.