Der Realismus Im Logischen Empirismus: Eine Studie Zur Geschichte der Wissenschaftsphilosophie

Springer Verlag (2017)
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Abstract

In der Studie geht Matthias Neuber der Frage nach, in welchem Verhältnis das Konzept des Realismus und der logische Empirismus des Wiener Kreises, eine der dominanten Strömungen der deutschsprachigen theoretischen Philosophie des frühen 20. Jahrhunderts, zueinander stehen. Diese Fragestellung ist in der philosophiehistorischen Forschung bislang nur am Rande behandelt worden. Das ist umso erstaunlicher, als die neuere wissenschaftsphilosophische Realismusdebatte gerade durch den logischen Empirismus maßgeblich mitbestimmt worden ist. Der Autor geht aber noch einen Schritt weiter: Er begründet in dem Band die These, dass es innerhalb des logischen Empirismus selbst Strömungen gab, die mit dem wissenschaftlichen Realismus kompatibel sind. Damit bezieht er eine Gegenposition zum Mainstream in der Deutung der wissenschaftsphilosophischen Realismusdebatte des 20. Jahrhunderts, denn der versteht den wissenschaftlichen Realismus als Gegenprogramm zum logischen Empirismus. Neuber liefert mit seiner philosophiehistorischen Studie nicht weniger als eine Neubewertung des Verhältnisses von Realismus und logischem Empirismus. Ein Werk, das sich insbesondere an Wissenschaftler, aber auch an fortgeschrittene Studierende auf dem Gebiet der Geschichte der Wissenschaftsphilosophie richtet.

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Das Realismusproblem als Wirklichkeitsproblem bei Kaila

Wir verlassen nun wieder den Wiener Kreis und richten unser Augenmerk nach Finnland. Wie in anderen nordeuropäischen Ländern auch, stieß der logische Empirismus in Finnland seit den 1930er Jahren auf verstärkte Resonanz. Besonders deutlich dokumentiert sich dies in den Schriften Eino Kailas.

Das Realismusproblem als Wirklichkeitsproblem bei Kraft

Nachdem sich nun herausgestellt hat, dass der Realismus im Kontext der Sprache eine Form der Internalisierung erfährt, die der realistischen Programmatik als solcher die Grundlage entzieht, stellt sich die Frage, welche Option dann noch verbleibt. Was den logischen Empirismus anbelangt, scheint das ... see more

Metrologischer Strukturenrealismus?

Ich halte, wie in aller Explizitheit zu betonen ist, den Ansatz Kailas für in hohem Maße überzeugend. Wie keinem anderen logischen Empiristen ist es Kaila gelungen, den Anforderungen einer realistischen Wissenschaftsauffassung Rechnung zu tragen und zugleich dem logisch-empiristischen Programm in we... see more

Weiterführende Ansätze

Ebenso wie im Falle der Auffassung des Realismusproblems als eines Scheinproblems hat auch die Auffassung dieses Problems als eines Sprachproblems eine Reihe interessanter Fortführungen erfahren. Diese umfassend darstellen zu wollen, wäre eine Aufgabe für sich. Dennoch seien kurz drei solcher weiter... see more

Das Realismusproblem als Sprachproblem bei Hempel und beim späteren Carnap

Wir widmen uns nun einem anderen Zugang zum Realismusproblem, einem Zugang, der das Realismusproblem zwar ebenfalls als Sprachproblem betrachtet, dabei aber verstärkt auf die Anwendung bestimmter logischer Verfahren setzt. Anders als im Falle Reichenbachs und Feigls wird hier also ganz explizit die ... see more

Das Realismusproblem als Sprachproblem bei Feigl

Herbert Feigls Stellung zur Realismusfrage erfreut sich seit einigen Jahren verstärkter Aufmerksamkeit . Dennoch kann man nicht sagen, dass sein Standpunkt erschöpfend diskutiert worden ist. Dies ist auch in diesem Kapitel nicht das Ziel.

Das Realismusproblem als Sprachproblem bei Reichenbach

Es hat sich also gezeigt, dass die Auffassung des Realismusproblems als eines Scheinproblems – auch in ihren weiterführenden Lesarten – nicht zu überzeugen, sondern bestenfalls zur Übernahme einer ‚quietistischen‘ Haltung Anlass zu geben vermag. Welche alternativen Optionen gibt es? Oder anders gefr... see more

Das Realismusproblem als Scheinproblem bei Schlick

Moritz Schlick ist als Gründer des Wiener Kreises in die Philosophiegeschichte eingegangen. Seine Behandlung der Realismusfrage scheint derjenigen Carnaps stark zu ähneln. Dies liegt durchaus nahe, war doch Carnap gemeinsam mit Schlick und Otto Neurath der wichtigste Repräsentant des Wiener Kreises.

Das Realismusproblem als Scheinproblem bei Carnap

Rudolf Carnap und die Realismusfrage – wenn man so will, liegt hier der Schlüssel zum Verständnis der logisch-empiristischen Metaphysikkritik. Denn immerhin war es Carnap, der in seinem 1928 erschienenen Büchlein Scheinprobleme in der Philosophie die Frage nach der ‚Realität der Außenwelt‘ – und mit... see more

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Matthias Neuber
University Tübingen

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