Abstract
Im Anhang zum zweiten Teil der Kritik der Urteilskraft, der Kritik der teleologischen Urteilskraft, setzt sich Kant mit der Frage nach dem Zweck der Schöpfung auseinander. Seine These ist hier eindeutig: „wir [erkennen] nun den Menschen […] als moralisches Wesen für den Zweck der Schöpfung [an…]“. Warum ist jedoch der Mensch als moralisches Wesen für den Zweck der Schöpfung zu halten? Diese Frage ist keineswegs unumstritten und soll in diesem Aufsatz erörtert werden. Um sie zu beantworten, werde ich den Zusammenhang von drei bestehenden Elementen der kantischen Auffassung des Menschen als Zweck der Schöpfung erläutern: Die vernünftige Natur des Menschen, die Freiheit seines Willens, und das Sittengesetz.