Abstract
Der Artikel spürt den subtilen Veränderungen nach, die bei Patienten, die mit tiefer Hirnstimulation behandelt werden, möglicherweise beobachtet werden können. Dabei sollen im Rückgriff auf Konzeptionen zur narrativen Identität mittels einer möglichst genauen Beschreibung und Analyse der Selbstwahrnehmung der Patienten sowie der Wahrnehmung ihres Umfelds die Änderungen im praktischen Selbstverhältnis untersucht werden, u. a. am Beispiel technomorpher Metaphern, die von den Patienten in ihren Selbstbeschreibungen verwendet werden. Ziel ist es, die Neuartigkeit und das Spezifische der Neurotechnologien – über die bisherigen Untersuchungen hinaus – hinsichtlich des Umgangs mit sich selbst herauszuarbeiten und greifbar zu machen. Abschließend werden auf Basis der Analyse der Patienten-Narrationen die entsprechenden normativen Implikationen für eine ethische Bewertung des Einsatzes von Neurotechnologien benannt.