Wittgensteins Bilddenken

Deutsche Zeitschrift für Philosophie 54 (6):925-942 (2006)
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Abstract

Neben der Sprache spielt das Bild in Wittgensteins Philosophie eine wesentliche Rolle. Wittgenstein denkt in Bildern und mit Bildern, wie die über 1000 Handzeichnungen des Nachlasses eindrucksvoll bezeugen. Dabei nimmt das Bildliche ebenso einen eigenen Status ein, wie es gleichzeitig immer wieder als Modell oder Vergleichsfolie für die Sprachuntersuchungen fungiert. Im Vordergrund steht aber von Anfang an die Analyse der Struktur und des Gebrauchs von Plänen, Karten, Diagrammen, geometrischen Figuren oder Graphen, so dass epistemische Fragen dominieren.Der vorliegende Beitrag vertritt die Thesen, dass erstens die Bildtheorie des „Tractatus“ sich dem Paradigma des Diagramms beziehungsweise des mathematischen Graphen verdankt und damit von vornherein „notationale Bilder“ privilegiert, zweitens dass diese Bildtheorie umgekehrt für eine noch ausstehende Theorie des Diagrammatischen fruchtbar gemacht werden kann, drittens dass in der Spätphilosophie zwar der Kreis des Bildlichen ausgeweitet und nunmehr auch Portraits, Photographien und sogar Filme als Beispiele herangezogen werden, dass gleichwohl jedoch weiterhin das Epistemische und Fragen der „Grammatik“ von Bildern maßgeblich bleiben, schließlich viertens dass die zahlreichen Aspekte, die Wittgenstein diskutiert, wichtige Hinweise für eine allgemeine Theorie des Ikonischen und seiner besonderen „Logik“ geben, insbesondere die Frage nach „kleinsten bildlichen Einheiten“, nach der Hypothetizität in Bildern, nach dem Unterschied zwischen „konträren“ und „kontradiktorischen“ Negationen sowie der Struktur der Farbgebung und vieles mehr

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