Abstract
Interkulturalität als Begriff bezieht sich auf die Voraussetzungen und Konsequenzen der Verwendung divergierender Deutungs- und Handlungsrepertoires in der Interaktion von Akteur*innen. Solche Divergenzen können die Identitäts- bzw. Selbstbildkonstruktionen der beteiligten Akteur*innen in besonderem Maße herausfordern. Deutungsund Handlungsrepertoires – und ergo auch ihre Identitäten – entwickeln Akteur*innen lebenslang im Austausch mit den diversen sozialen Umwelten, in denen sie sich bewegen. Kultur und Identität sind also veränderliche, soziale Produkte. Interkulturelle Interaktionen gelten aufgrund der Divergenzen und ihrer Identitätsrelevanz einerseits als bereichernd und innovationsfördernd, andererseits als anfällig für Missverständnisse und Konflikte.